Nach dem 1:1-Remis in Dortmund, gleichbedeutend mit dem Klassenerhalt, nahm Eintracht-Coach Friedhelm Funkel lediglich eine Änderung vor. Spycher kehrte für Cha in die Anfangsformation zurück. Auch Gäste-Trainer Horst Köppel änderte seine Startelf auf einer Position. Gegenüber dem 2:2-Unentschieden zu Hause gegen Hannover lief für Fleßers Strasser nach überstandener Adduktorenzerrung von Beginn an auf.
Sieht man von finanziellen Zuwendungen in Form von TV-Geldern ab, ging es für beide Teams um nichts mehr. Dennoch, befreites Aufspielen sieht anders aus. Beide Mannschaften begannen vorsichtig. Risiko ging in dieser Phase keines der beiden Teams ein. Dabei machte Gladbach in den ersten 20 Minuten seinem Ruf als bis dato auswärtsschwächste Mannschaft alle Ehre: Keine einzige Offensivaktion war zu verzeichnen. Dagegen zeigte die Eintracht zumindest Ansätze. Zweimal war dabei Meier entscheidend beteiligt. Zunächst verfehlte sein Distanzschuss das Tor knapp (11.), auch sein Kopfball nach einer Flanke von Spycher traf das Tor nicht (13.). Das Spiel plätscherte bis zur Halbzeit ohne Höhepunkte dahin, nur der stärker werdende Regen sorgte kurzfristig für Abwechslung. Eine Ausnahme blieb ein fußballerisches Schmankerl nach einer guten halben Stunde: Spycher bediente Ochs mit einem langen Diagonalpass. Doch Keeper Keller parierte den Schuss aus spitzem Winkel sicher. Auch der zweite Durchgang begann zögerlich – bis die Partie in der 56. Minute explodierte. Jansen setzte mit einem sehenswerten Diagonalpass – Vasoski schlug über den Ball - Neuville in Szene. Der Nationalspieler blieb cool und schob das Leder überlegt ein. Das Tor wirkte wie ein Weckruf. Nur wenig später hatte der VfL binnen weniger Minuten eine Reihe hochkarätiger Chancen. Doch entweder parierte Nikolov mit Glanzparaden, wie bei den Versuchen von Zé Antonio, Sonck und Strasser, oder der Querbalken rettete, wie bei einem Kopfball von Sonck. Auch die Frankfurter wachten nun auf. Ein Knaller des eingewechselten Copado strich nur knapp rechts vorbei (64.). Fast wäre Schur, der sein letztes Bundesliga-Spiel bestritt, ein kurioser Treffer gelungen. Sein Schuss wurde von Svensson abgefälscht und trudelte knapp am rechten Pfosten vorbei ins Aus (77.). Die Eintracht warf in der Schlussphase noch einmal alles nach vorne, doch in der sicheren Gladbacher Abwehr bissen sich die Hessen immer wieder fest. Für die endgültige Entscheidung sorgte schließlich der eingewechselte Rafael auf Zuspiel von Jansen (92.). Gladbach fuhr nicht unverdient den zweiten Auswärtssieg der Saison ein. Lange waren die Frankfurter das bessere Team, doch trotz der Niederlage können auch die Hessen letztlich mit der Saison mehr als zufrieden sein.