Frankfurts Trainer Niko Kovac sah gegenüber dem 0:0 in Freiburg nur eine Notwendigkeit für einen Wechsel: Kevin-Prince Boateng stand erstmals in der Frankfurter Startelf, für ihn musste Kamada auf die Bank. Der Deutsch-Ghanaer kam so zu seinem 100. Bundesligaeinsatz
Wolfsburgs Coach Andries Jonker nahm im Vergleich zur 0:3-Niederlage gegen Borussia Dortmund vier Änderungen vor: Tisserand stand für Uduokhai in der Abwehr. Erstmals begann Arnold, für den U-21-Europameister musste Bazoer weichen. Zudem ersetzten Guilavogui und Dimata die erkrankten Blaszczykowski und Hinds (beide grippaler Infekt).
Dass bei beiden Teams in der Sommerpause ein Umbruch erfolgt war, war sowohl der Eintracht als auch dem VfL in der Anfangsphase anzumerken. In der zerfahrenen ersten Viertelstunde suchten beide Mannschaften noch ihren Rhythmus, spielerisch gelang fast nichts. Ein Arnold-Freistoß, den Eintracht-Keeper Hradecky aber in der 10. Minute entschärfte, war der einzige Höhepunkt.
Ab der 20. Minute explodierte die Partie urplötzlich. Zunächst zwang Gacinovic VfL-Keeper Casteels zu einer Glanztat (20.). Zwei Ecken später klatschte ein wuchtiger Kopfball von Haller an den linken Innenpfosten und von da ins Feld zurück (21.). Und im direkten Gegenzug veredelte Didavi eine Guilavogui-Hereingabe zur Führung für die Wölfe (22.)!
Es war Feuer in der Partie - und zwar gehörig. In der 29. Minute zeigte Schiedsrichter Benjamin Cortus zunächst auf den Elfmeterpunkt, nachdem Camacho Boateng im Strafraum zweifelsfrei getroffen hatte. Doch nach dem Videobeweis nahm Cortus seine Entscheidung zurück, weil Boateng zuvor im Abseits gestanden war. Korrekte Entscheidung.
Die Eintracht drängte noch vor der Pause weiterhin auf den Ausgleich, Wolfsburg war ausschließlich mit Abwehraufgaben beschäftigt. Haller (41.) sowie zweimal de Guzman (41., 44.) ließen ein durchaus mögliches 1:1 liegen. Sekunden vor dem Pausenpfiff hatte die Eintracht ein zweites Mal Pech. Haller steckte auf Gacinovic durch, dieser überlupfte Casteels, sein Ball landete aber nur an der Querlatte. So ging es nach hoch spektakulären 25 Minuten mit der knappen Wölfe-Führung in die Pause.
Frankfurt drängt, findet aber keine Lücke
1. Bundesliga, 2. Spieltag
Unverändert kamen beide Teams wieder aus den Kabinen, Anlass zu Wechseln bestand allerdings auch nicht. Die ersten Akzente in Durchgang zwei setzte Wolfsburg, Frankfurt benötigte einige Zeit, um wieder in die Partie zu finden.
Nach rund zehn gespielten Minuten in Hälfte zwei war die Eintracht aber wieder präsent. De Guzman vergab die nächste Ausgleichschance, fast schon kläglich scheiterte der Kanadier freistehend aus knapp zehn Metern an Casteels (55.). Die Hessen blieben auch in der Folgezeit am Drücker, hatte deutliche optische Vorteile und mehr Ballbesitz. Wolfsburg lauerte auf Konter, konnte sich phasenweise aber nur selten aus der Umklammerung befreien.
Doch bei allem Engagement und Aufwand fehlte der Eintracht in den Offensivaktionen die letzte Genauigkeit. Die Flanken und Hereingaben fanden nur selten einen Abnehmer, zudem agierten die Wölfe in der Abwehr äußerst konzentriert. Der zweite Durchgang erreichte so nicht mehr die Intensität der ersten Hälfe und hatte nur wenige Höhepunkte zu bieten.
Wolfsburgs Keeper Casteels pariert gegen Frankfurts Haller (re.). imago
Frankfurt versuchte bis zum Schlusspfiff aber alles, um doch noch den Ausgleich zu erzielen. Doch die Passgenauigkeit blieb ein Problem, zudem ließen auch die Kräfte nach, je mehr sich der Abpfiff näherte. Die Eintracht erhöhte das Risiko, so dass sich Räume für den VfL boten. Allerdings konnten die Wölfe daraus kein Kapital schlagen, so dass es letztendlich beim knappen 1:0-Erfolg für Wolfsburg blieb. Frankfurt wartet damit auch nach dem zweiten Spiel auf den ersten Sieg und das erste Tor.
Die Frankfurter spielen nach der Länderspielpause samstags (15.30 Uhr) in Gladbach. Für Wolfsburg steht zeitgleich das Niedersachsen-Derby gegen Hannover 96 an.