Frankreichs Trainer Didier Deschamps sah nach der 0:2-Pleite im Hinspiel viel Anlass, seine Startformation umzustellen. Koscielny hatte in der Nachspielzeit die Rote Karte gesehen, er wurde durch Varane ersetzt. Außerdem begannen Sakho, Valbuena, Cabaye und Benzema an Stelle von Abidal, Nasri, Remy und Giroud.
Auf der anderen Seite musste Mikhail Fomenko ebenfalls umdisponieren. Die gesperrten Verteidiger Kucher (Gelb-Rot) und Fedetskyy (2. Gelbe) wurden von Mandzyuk und Rakitskyy ersetzt. Darüber hinaus blieb für Stepanenko nur die Reservistenrolle, dafür durfte Bezus von Beginn an ran.
Die Franzosen legten von Beginn an - ganz anders als am Freitag in Kiew - viel Leidenschaft an den Tag. Ribery und Valbuena entfachten im offensiv ausgerichteten 4-3-3 System viel Druck über die Außenbahnen. Valbuena hatte nach 140 Sekunden auch die erste große Torchance, scheiterte jedoch am starken Pyatov. Benzema (10.) und Pogba (8.) vergaben weitere Einschussmöglichkeiten. Die Gäste standen in der Anfangsphase sehr tief und konnten nur gelegentlich durch Konter für Entlastung sorgen. Nennenswerte Abschlüsse hatten die Ukrainer aber nicht.
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Dafür aber die Equipe Tricolore: Nach 21 Minuten zog Ribery im Strafraum ab, Pyatov wehrte genau vor die Füße von Sakho ab, der nur einzuschieben brauchte - 1:0 für die Gastgeber. Auch danach blieben die Franzosen am Drücker, Pogba (24.) und Valbuena (31.) konnten gute Gelegenheiten jedoch nicht verwerten. Dazwischen hatte Benzema zum vermeintlichen 2:0 eingeschossen (30.), wurde jedoch wegen Abseits zurückgepfiffen - eine Fehlentscheidung.
Nur wenig später stellte Schiedsrichter Damir Skomina ausgleichende (Un)gerechtigkeit her: Benzema kam in abseitsverdächtiger Position zum Abschluss, dieses Mal zählte der Treffer aber (34.). Von der Ukraine war lange Zeit nichts zu sehen. Kurz vor dem Pausenpfiff hätte sie die Hausherren dennoch schocken können, doch Yarmolenko traf nur die die Brust von Debuchy (45. +1).
Kurz nach Wiederanpfiff schwächten sich die Ukrainer selbst. Khacheridi konnte Ribery nur per Foul stoppen und sah zum zweiten Mal Gelb (47.) - Platzverweis. Die Franzosen hatten in der Folge noch mehr Ballbesitz, dominierten das Spielgeschehen. Benzema hätte schon früh für die Vorentscheidung sorgen können, zielte aber nach 57 Minuten zu hoch. Den dritten Treffer für die Franzosen besorgte dann wieder Sakho, der eine Ribery-Flanke ins Gehäuse der Ukrainer drückte (72.).
Die dezimierten Ukrainer fanden weiterhin überhaupt nicht ins Spiel, mussten den Hausherren Ball und Spielfeld überlassen. Trotz der schwachen Leistung der Gäste: Ein Treffer hätte ihnen gereicht, um sich doch noch für Brasilien zu qualifizieren. Die Hausherren ließen jedoch nichts zu und spielten weiter konsequent nach vorne. Ribery (81.) und Giroud (86.) hatten sogar den vierten Treffer auf dem Fuß. Vollkommen verdient feierte Frankreich schließlich einen 3:0-Erfolg und darf zur WM 2014 nach Brasilien. Für die Ukrainer bleibt zum fünften Mal in Play-Off-Spielen um eine Welt- oder Europameisterschaft nur die Verliererrolle.
Die WM-Gruppen für das Endturnier 2014 in Brasilien werden am 6. Dezember ausgelost.