Früher Jubel: Akrout beglückwünscht Torschütze Matmour - und flog dann später noch vom Platz. dpa
Freiburgs Trainer Robin Dutt hatte wieder ein paar Alternativen mehr und baute seine Startformation gegenüber dem 2:3 in Paderborn auf vier Positionen um: Matmour, Mesic, Akrout und Idrissou, der erstmals nach seinem Wechsel aus Duisburg und dem Afrika-Cup für Freiburg auflief, verdrängten Schlitte, Roth, Ollé Ollé und Ampomah. Auf der Gegenseite hatte FCA-Coach Ralf Loose keine Veranlassung, die Elf, die vergangene Woche 1:0 gegen Koblenz gewonnen hatte, umzubauen. Zum dritten Mal hintereinander lief damit dasselbe Team auf.
Die ersten Minuten verliefen im sonnigen Breisgau ohne große Höhepunkte, abtasten war angesagt. Doch dann legte Freiburg richtig los: Idrissou spielte Akrout, seinen Kollegen in Sachen Startelfdebüt, auf der linken Seite herrlich frei. Der Tunesier ließ Mölzl aussteigen, passte in den Strafraum und fand über den Umweg Neuhaus, der den Ball nur noch leicht abfälschen konnte, Matmour - und der schob locker ein (10.)! Augsburg ging mit viel Respekt in die Partie, der SC machte es den Gästen mit seinem Pressing aber auch nicht einfach. Walke erlebte im Tor der Freiburger jedenfalls eine ruhige erste halbe Stunde.
Die Hausherren ließen sich dann aber unverständlicherweise mehr und mehr zurückdrängen, wirkten nicht mehr so konsequent im Spiel nach vorne und so witterten die Augsburger Morgenluft. Die erste dicke Chance ermöglichte ihnen die Freiburger Hintermannschaft, die einen Müller-Freistoß schwach und kurz zur Seite klärte. Da stand Wenzel wenige Meter vor dem Kasten völlig allein, hämmerte die Kugel aber nur ans Außennetz (37.). Nun war Freiburg verunsichert - rettete sich aber mit der Führung in die Pause.
20. Spieltag
Nachdem die erste Halbzeit doch relativ besonnen über die Bühne gegangen war, wurde es zu Beginn des zweiten Durchgangs hektisch: Erst erzielte Butscher ein Abseitstor (50.), das zu Recht nicht gegeben wurde, dann zückte Schiedsrichter Matthias Anklam Rot: Hertzsch hatte Matmour als letzter Mann per Schubser gestoppt - Notbremse, berechtigter Platzverweis (51.). Große Diskussionen, die fünfte Gelbe Karte für Hdiouad (54.) und der Freistoß von Aogo, der fast gepasst hätte (55.). Dann noch eine kleine Rudelbildung - Aogo hatte Möhrle gelegt - und dann beruhigten sich beide Teams wieder. Zumindest für gut zehn Minuten: Dann setzte Akrout im Luftkampf mit Möhrle den Ellenbogen ein und kassierte dafür Gelb. Weil der Winterneuzugang in der ersten Halbzeit dummerweise schon die schnelle Ausführung eines Augsburger Freistoßes verhindert hatte, flog er nun mit Gelb-Rot vom Platz (66.).
Nun, als beide Teams wieder gleich viele Spieler auf dem Platz hatten, wurde auch mal wieder Fußball gespielt. Auf der einen Seite verpasste Butscher per Kopf die Vorentscheidung (70.), dann schoss Wenzel aus 25 Metern nur knapp neben das Tor (75.). Matmour, bester Offensivspieler bei den Freiburgern, hatte auch noch das 2:0 auf dem Fuß, Neuhaus wehrte den Aufsetzer aber klasse ab (85.). Die Loose-Truppe warf schließlich alles nach vorne, doch der SC zitterte sich zum ersten Sieg 2008.
Freiburg ist nun wieder ganz nah dran an den Aufstiegsplätzen, am Freitag geht's zu Verfolger Hoffenheim. Augsburg, das nach vier Siegen wieder einmal verlor, empfängt am Sonntag Offenbach.