Freiburgs Coach Christian Streich tauschte nach der 0:1-Auswärtsniederlage in Frankfurt zweimal Personal aus. Für Frantz und Guedé standen Klaus und Neuzugang Schahin, unter der Woche von Ligakonkurrent Mainz losgeeist, in der Startelf.
Gladbachs Trainer Lucien Favre rotierte im Vergleich zur 7:0-Gala in der Europa-League-Qualifikation gegen FK Sarajevo zweimal: Wendt und Traoré verdrängten Alvaro Dominguez und Johnson auf die Bank. Kruse, der am Montag wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen war, stand noch nicht im Kader.
Im Breisgau begegneten sich die beiden Teams in ähnlicher taktischer Ausrichtung. Freiburg als auch Gladbach attackierten schon in der gegnerischen Hälfte den ballführenden Akteur und erschwerten dem Gegner das Kombinationsspiel über das Mittelfeld. Das Tempo war niedrig, das Risiko wurde gescheut. Die Borussia setzte beim Angstgegner - im Breisgau ist der VfL seit sieben Spielen ohne Sieg (0/1/6) - wenigstens den einen oder anderen Akzent (Hrgota, 4., Xhaka, 14.).
Auch nach der Anfangsviertelstunde kamen die Teams über den Modus des gegenseitigen Belauerns zunächst nicht hinaus, hatten nach wie vor die taktische Zwangsjacke übergeworfen. Fast hätte man meinen können, es sei ein Nichtangriffspakt geschlossen - die Strafräume jedenfalls blieben nahezu verwaist, die beiden Schweizer Nationaltorhüter Bürki und Sommer wurden im direkten Duell kaum gefordert.
Ein Steilpass über das Mittelfelddickicht hinweg hätte sich fast als probates Mittel erwiesen, Jantschke aber war gegen Schmid auf dem Posten (28.). Langsam aber sicher kam etwas mehr Zug ins Spiel. Chancen von Raffael (30.) und Traoré (35.) auf der einen sowie Günter (32.) auf der anderen waren zwar keine Hochkaräter, sorgten aber wenigstens für etwas Beschäftigung der beiden Keeper.
Der SC hatte die gefährlichen Flügelstürmer der Borussia gut im Griff - und wurde selbst mutiger, startete über die linke Seite zwei vielversprechende Angriffsaktionen. Doch zweimal war es der aufmerksame Jantschke, der jeweils vor dem lauernden Schahin einen Fuß dazwischenbrachte (39., 41.).
Der 2. Spieltag
Personell unverändert begann Durchgang zwei, gleich mit einer guten Möglichkeit für Krmas, der nach Klaus-Vorlage am ersten Pfosten im Fünfer verzog (49.). Nach knapp zehn ereignislosen Minuten war Schahins Arbeitstag beendet - Philipp kam (58.). In derselben Minute prüfte Schmid Sommers Stellungsspiel mit einem Volleyschuss aus spitzem Winkel und ging dann wenig später im Strafraumduell mit Wendt zu Boden. Weitermachen, meinte Referee Peter Gagelmann und lag damit richtig (61.).
Mehmedi vom Punkt - drüber!
Insgesamt zeigte der SC nun mehr Risikobereitschaft, schob auch mit seinen Außenverteidigern immer wieder an und stand kurz vor der Belohnung, als Jantschke Joker Philipp im Sechzehner foulte - diesmal gab es Strafstoß, den Mehmedi aber kläglich über die Latte schoss (63.).
Gladbachs war offensiv auch im zweiten Abschnitt ohne große Inspiration geblieben. Favre reagierte, brachte Hazard für Hrgota (67.), später Johnson für Traoré, der symptomatisch für Gladbachs Angriffsleistung an diesem Tag kurz zuvor bei einer guten Schusschance weit verzogen hatte (73.).
Die Schlussphase brach an mit einer Volleyabnahme von Philipp - Außennetz (80.). Die Breisgauer blieben bis zum Abpfiff gegen die Borussia, die mit einem Punkt zufrieden war, das willigere Team - weitere Chancen sollten sich aber nicht einstellen, torlos ging auch das zweite Sonntagsspiel zu Ende.
Am Samstag (13. September, 15.30 Uhr) muss der SC Freiburg bei Borussia Dortmund ran, am selben Tag hat Mönchengladbach den FC Schalke 04 im Abendspiel um 18.30 Uhr zu Gast.