Freiburgs Übungsleiter Christian Streich verzichtete nach dem 1:0-Auswärtstriumph beim 1. FC Köln - gleichzeitig der erste Saisonsieg - gänzlich auf Änderungen in seiner Anfangself.
Anders dagegen Roberto di Matteo bei den Schalkern: Nach der 2:4-Niederlage bei Sporting Lissabon in der Champions League nahm der Coach zwei Wechsel vor. Aogo rückte aus dem defensiven Mittelfeld nach hinten links in die Abwehr und verdrängte Fuchs. Kirchhoff begann neben Höger auf der Doppelsechs. Zudem spielte Sam im offensiven Mittelfeld für Obasi.
Die Gelsenkirchener übernahmen zu Beginn das Kommando. Ein Kopfballaufsetzer von Choupo-Moting landete in der 3. Minute knapp links neben dem Tor. Freiburg verlagerte sich auf Konter, zeigte sich dabei ebenfalls schon frühzeitig gefährlich. Freis tauchte halbrechts frei vor Fährmann auf, der gerade noch mit dem ausgestreckten rechten Fuß rettete (6.). Doch am Drücker blieb zunächst Schalke. Huntelaar vom Strafraumrand scheiterte ebenso am gut reagierenden Bürki (10.) wie nach einer guten Viertelstunde Meyer aus etwa 13 Metern (16.).
Günter belohnt sich selbst
Der 11. Spieltag
Für die bis dahin klar feldüberlegenen Schalker folgte Mitte des Spiels plötzlich die kalte Dusche: Günter eroberte den Ball, der halblinks bei Freis landete, der schließlich vom Strafraumrand nach innen flankte. Vom sich zum Spielgerät bewegenden Oberarm von Höwedes abgefälscht landete das Spielgerät wieder bei Günter, der trocken mit links zu seinem ersten Treffer in der Bundesliga einschoss (22.). Das Tor verlieh den Breisgauern sichtlich Selbstvertrauen, während S04 nun angeschlagen wirkte. Eine Direktabnahme von Kerk wurde von Neustädter gerade noch abgeblockt (29.).
Nach und nach fingen sich die Schalker allerdings wieder. In der 33. Minute forderten die Gelsenkirchener Strafstoß, nachdem Aogo, der eine Flanke von rechts erreichen wollte und dabei von hinten von Mehmedi bedrängt wurde, im Strafraum zu Fall kam (33.). Der Pfiff von Referee Felix Zwayer blieb indes aus. Wenig später sah der offenbar noch immer angefressene Linksverteidiger dann, nach einer weiteren strittigen Entscheidung des Schiedsrichters, wegen Meckerns seine 5. Gelbe Karte der Saison.
Freiburg übernimmt das Kommando
Nach dem Seitenwechsel brachte di Matteo im offensiven Zentrum Boateng für Meyer. Dies allerdings brachte keinerlei positive Effekte. Stattdessen war es Freiburg, das nicht nur durch Schmid (49.) die erste Chance der zweiten Hälfte besaß, sondern sich mit zunehmender Spieldauer immer mehr Spielanteile erarbeitete.
Heiße Diskussionen: Dennis Aogo und Klaas Jan Huntelaar (re.) im Schwarzwald-Stadion. Getty Images
Gleichzeitig zum immer agiler werdenden SCF ließen die Gelsenkirchener im Spiel nach vorne Durchsetzungsstärke und kreative Ideen vermissen. Spielfreudig zeigte sich dagegen zunehmend die Streich-Elf: So kam Schmid nach Steilpass von Torrejon zu einem strammen Schuss, den Torhüter Fährmann noch an die Querlatte lenkte, ehe der Ball zurück ins Feld prallte (59.). Wenig später zögerte Freis im Abschluss einen Tick zu lange (61.). Schmid zielte per Freistoß nur knapp über das Tor (66.). Kurz darauf aber fiel das mittlerweile längst verdiente 2:0: Nach Flanke von Darida, der völlig unbedrängt links im Strafraum auftauchte, legte Aogo mit einer unzureichenden Abwehraktion Schmid das Tor förmlich auf. Der Franzose traf trocken ins linke Toreck (68.).
Danach war von einer Schlussoffensive von S04 kaum etwas zu sehen. Stattdessen verpassten Kerk (70.) und Mehmedi (79.) ein mögliches 3:0 nur knapp. Einzig Choupo-Moting zeigte danach noch ein wenig Schalker Lebenszeichen: Doch der Deutsch-Kameruner zielte in der 83. und 84. mit wuchtigen Schüssen jeweils knapp vorbei. Und so geriet der dritte Freiburger Saisonsieg - gleichzeitig der erste Heimsieg der Saison - nicht mehr in ernste Gefahr.
Nach der Länderspielpause tritt der SC Freiburg am Samstag, den 22. November, um 15.30 Uhr beim 1. FSV Mainz 05 an. Schalke empfängt gleichzeitig den VfL Wolfsburg.