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Nach dem 1:1 gegen Qarabag Agdam droht dem zweimaligen Finalisten Atletico Madrid das frühe Aus in der Champiosn League. Für Atleti-Kapitän Gabi wäre die Europa League momentan "scheiße".

Atletico droht das Aus in der Gruppenphase

Für Gabi wäre die Europa League momentan "scheiße"

Atletico-Kapitän Gabi gegen Qarabags Ramil Sheidaev.

Atletico-Kapitän Gabi gegen Qarabags Ramil Sheidaev. imago

"Im Moment würde ich sagen, dass die Europa League scheiße ist", diktierte Gabi den Reportern auf entsprechende Fragen in die Notizblöcke. Allerdings sollte der Atletico-Kapitän seine Einstellung zum kleineren der beiden europäischen Klub-Wettbewerbe schleunigst ändern. Denn nach dem vierten Spieltag liegen die Rojiblancos in der Gruppe B mit nur drei Zählern auf eben jenem Rang drei, der die Qualifikation für die Europa League bedeuten würde.

"Jeder muss jetzt selbstkritisch sein. Wir müssen aufstehen und eine Einheit sein", wollte Gabi die Flinte noch nicht voreilig ins Korn werfen. Die Chancen, doch noch in der Königsklasse zu überwintern, sind aber äußerst gering. Spitzenreiter AS Rom hat acht Zähler, der Zweite Chelsea deren sieben. Sowohl die Roma als auch die Blues haben noch das Spiel gegen Qarabag in der Hinterhand, ein Sieg gegen den Underdog aus Aserbaidschan, und beide wären in den noch ausstehenden zwei Partien von Atletico nicht mehr einzuholen. "Was uns am meisten schmerzt, ist, dass wie es nicht mehr in der eigenen Hand haben", gestand Gabi.

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3
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Die Rojiblancos durchleben derzeit ihre schlimmste Krise in der Ära von Simeone. Vor allem vor des Gegners Tor herrscht Flaute. In den vier Gruppenspielen brachten Antoine Griezmann & Co. gerade einmal zwei Törchen zustande. Genauso oft durfte Qarabag jubeln, gegen das Atletico in zwei Partien keinen Dreier schaffte. "Das Schicksal hat es einfach nicht gewollt", befand Simeone. "Wir haben alles Mögliche probiert, es hat aber nicht geklappt", meinte Atleti-Profi Angel Correa: "Wir hatten nicht das Glück, das wir sonst haben."

"Marca": "Die Intensität von Atletico ist verschwunden"

Nur mit mangelndem Glück ist die derzeitige Krise allerdings nicht zu erklären. Seitdem Simeone im Dezember 2011 als Atletico-Coach installiert wurde, hat er die Mentalität des Teams verändert. Disziplin, Leidenschaft, Siegeswillen lauten die Tugenden, die Simeone dem Team eingebläut hat. Gepaart mit einem nimmermüden Enthusiasmus, den der Argentinier Simeone an der Seitenlinie offensiv auslebt und damit so manche gegnerischen Spieler und Funktionäre sowie Offizielle zur Weißglut getrieben hat. Nach dem erneuten Remis gegen Qarabag stellte die "Marca" am Mittwoch exemplarisch die Frage, ob die derzeitige Krise die ersten Anzeichen einer Abnutzungserscheinung sein könnten. Für die spanische Sportzeitung steht fest: "Die Intensität von Atletico ist verschwunden."

Noch allerdings klammern sich die Verantwortlichen an die Hoffnungsschimmer, die es durchaus noch gibt. Daran, dass die beiden Angreifer Griezmann und sein französischer Nebenmann Kevin Gameiro rechtzeitig ihren Torriecher wiederfinden. Daran, dass die Mannschaft endlich im neuen Stadion Wanda Metropolitano heimisch wird. Und daran, dass das Team nach dem Ende des FIFA-Banns endlich mit ihren Neuverpflichtungen antreten kann. Rückkehrer Diego Costa und Vitolo dürfen im neuen Jahr endlich ran. Aller Voraussicht nach werden sie ihre Tore aber in der Europa League schießen.

jer/dpa