Fürths Trainer Michael Büskens musste nach dem 2:0-Erfolg in Osnabrück auf den gelbgesperrten Haas verzichten. Kaplan rückte deshalb in die Startelf.
Hertha-Coach Markus Babbel war im Vergleich zum 3:1-Heimsieg gegen den FSV Frankfurt ebenfalls gezwungen, eine Veränderung vorzunehmen: Ronny stand an Stelle des erkrankten Kobiashvili bei Anpfiff auf dem Rasen.
Beide Teams fanden zu Beginn nur selten den Weg Richtung gegnerisches Tor. Fürth war durchaus bemüht, erspielte sich leichte Feldvorteile, kam aber kaum entscheidend in die Nähe des Berliner Strafraums. Die Gäste hielten sich in der Anfangsphase offensiv merklich zurück und zwangen Fürths Keeper Walke einzig durch Eberts Distanzschuss im Anschluss an einen Konter zum Eingreifen (11.).
Auch im weiteren Verlauf blieben Torchancen Mangelware. Die Hauptstädter agierten sehr abwartend, zogen sich bei gegnerischem Ballbesitz zurück und machten geschickt die Räume im Mittelfeld eng. Fürth versuchte meist, über den linken Flügel zum Erfolg zu kommen, ließ aber die nötige Präzision bei Flanken vermissen.
Gleichwohl kauften die "Kleeblätter" dem Tabellenführer durch aggressive Zweikampfführung zusehends den Schneid ab und unterbanden so weitestgehend das gefürchtete Angriffsspiel der Babbel-Elf. Hertha fand in der Vorwärtsbewegung nur selten den freien Mann und konnte auch aus einigen leichten Abspielfehlern der Fürther Defensive kein Kapital schlagen.
Der 26. Spieltag
Gegen Ende des ersten Durchgangs verlagerte der Hauptstadtklub das Geschehen noch einmal vermehrt in die Hälfte der Franken und nutzte seine erste echte Torgelegenheit prompt zur Führung. Nach Lells guter Flanke aus dem rechte Halbfeld entwischte Ramos im Zentrum Kleine und nickte aus kurzer Distanz zur 1:0-Halbzeitführung der Berliner ein (40.).
Nach dem Wechsel übernahm die Babbel-Elf sofort wieder das Kommando, spielte fortan zielstrebiger nach vorne und benötigte nur gut fünf Minuten, um ihre Führung auszubauen. Rukavytsya schlug einen Freistoß von rechts mit viel Effet in den Strafraum, wo sich Niemeyer geschickt löste und das Leder per Kopf in die Maschen setzte (51.).
Die Spielvereinigung hatte gegen nun druckvolle Berliner Schwierigkeiten, sich aus der eigenen Hälfte zu befreien, intensivierte nach kurzer Findungsphase jedoch wieder ihre Offensivbemühungen. Allerdings blieb die Büskens-Elf in der Spitze zumeist an der gut formierten Hertha-Defensive hängen, so dass Keeper Aerts nur selten geprüft war
Die Gäste zogen sich ihrerseits nun wieder weiter zurück, lauerten auf Konter und überließen den Hausherren fortan vermehrt das Mittelfeld. Diese konnten mit den sich bietenden Räumen gleichwohl nur wenig anfangen, Standards waren folglich einziger Gefahrenherd im Berliner Strafraum. Im Anschluss an eine Ecke von Kaplan stand Ronny am langen Pfosten goldrichtig und klärte den Kopfball des eingewechselten Aleksic (76.).
Auch in der Schlussphase blieb das Fürther Angriffsspiel zu uninspiriert, so dass die Hauptstädter auch ihr fünftes Auswärtsspiel in Serie für sich entschieden und damit einen neuen Vereinsrekord aufstellten.
Die Spielvereinigung wird am Sonntag im Erzgebirge von Aue erwartet und muss dabei auf Müller und Fürstner verzichten, die gegen Berlin ihre fünfte Gelbe Karte der Saison gesehen haben. Hertha muss schon Freitag Abend in Ingolstadt auflaufen und hat ebenfalls zwei Sperren zu kompensieren. Lell und Niemeyer sind nach Gelber Karte Nummer fünf respektive zehn zum Zuschauen verdammt.