Hannovers Trainer André Breitenreiter stellte seine Elf im Vergleich zum Pokal-Aus beim VfL Wolfsburg (0:1) fünfmal um. Tschauner kehrte für Esser zurück ins Tor, dazu kamen Korb, Ostrzolek, Klaus und Schwegler für Maier, Albornoz, Schmiedebach und Harnik neu rein.
Beim BVB beließ es Coach Peter Bosz bei "nur" vier Veränderungen gegenüber dem 5:0-Pokal-Sieg gegen Magdeburg : Aubameyang, Pulisic, Götze und Castro spielten anstelle von Isak, Philipp, Dahoud und Kagawa.
Sorg rettet vor Aubameyang
In einer von Beginn an sehr hektischen Begegnung überraschte Breitenreiter, indem er gegen den BVB wieder zu einer Dreier- bzw. Fünferkette wechselte. Vielleicht waren es noch Abstimmungsprobleme, denn nach nicht einmal zwei Minuten hätte Aubameyang schon fast das 1:0 erzielt. Nach einer Yarmolenko-Flanke klärte Sorg in höchster Not vor dem Gabuner.
Eine Schrecksekunde gab es nach einer knappen Viertelstunde, als Schwegler im Kopfballduell mit Castro zusammenstieß. Der Schweizer musste im Mundraum behandelt werden, setzte die Partie aber fort (13.).
Klaus fädelt clever bei Bürki ein
Sechs Minuten später konnte Schwegler dann zusehen, wie Klaus nach Korbs Steilpass bei Bürki einfädelte und so einen Foulelfmeter herausholte. Schiedsrichter Patrick Ittrich zeigte auf den Punkt, auch wenn er noch kurz mit dem Kölner Video-Assistenten Wolfgang Stark kommunizierte. Hannovers Angreifer Jonathas ließ sich die Gelegenheit zum 1:0 nicht entgehen und verlud Bürki (20.).
Dortmund war um eine schnelle Antwort bemüht, gerade der sehr auffällige Pulisic, der durch seine gefürchteten Tempodribblings Hannovers Abwehr häufiger in Bedrängnis brachte. In der 24. Minute verpasste Aubameyang einen Meter vor der Torlinie die Hereingabe von Pulisic nur knapp. Beim Ausgleich der Dortmunder war Pulisic dann aber nicht beteiligt: Zagadou schloss nach einem Querschläger von Bakalorz präzise ab (27.).
Bundesliga, 10. Spieltag
Der BVB hätte die Partie kurz darauf sogar drehen können, doch Yarmolenko brachte das Kunststück fertig, den Ball aus sieben Metern über das Tor zu schießen (37.). Statt mit einer Führung mussten die Schwarz-Gelben mit einem Rückstand in die Kabine gehen, denn die Bosz-Elf ließ sich in der 40. Minute erneut auskontern. Diesmal verwertete Bebou einen Schnellangriff der Hannoveraner zur erneuten 96-Führung.
Mit Kagawa, aber ohne Castro kam die Borussia aus der Kabine. Man merkte dem BVB an, dass er den 1:2-Rückstand schnell wettmachen wollte. Dies gelang auch, allerdings nur mit Hannovers Mithilfe: Sané köpfte eine Schmelzer-Flanke unfreiwillig zu Yarmolenko, der per Volleyabnahme zum 2:2 einnetzte (52.).
Klaus zwirbelt den Ball zum 3:2
Die Schwarz-Gelben waren drauf und dran, die Kontrolle über das Spiel komplett zu übernehmen. Doch mit einem einfachen Steilpass von Bakalorz wurde die gesamte Dortmunder Abwehr ausgehebelt und Zagadou wusste sich gegen den schnelleren Jonathas nur noch mit einem Foulspiel zu helfen - Notbremse, Rot (59.). Doppelt bitter für die Borussen: Klaus löffelte den fälligen Freistoß aus knapp 20 Meter über die Mauer ins Tor zum 3:2 (60.).
Eine halbe Stunde vor dem Ende war der BVB somit zum dritten Mal in Rückstand, und obendrein auch noch in Unterzahl. Trotzdem entwickelte sich die Partie zu einem offenen Schlagabtausch, in dem Pulisic beinahe erneut ausglich (62.), Hannover aber auch durchaus auf 4:2 hätte stellen können (Klaus, 63.).
Doppelpack Bebou Anschließend aber zog sich 96 spürbar zurück und der BVB warf mit den eingewechselten Guerreiro und Schürrle alles nach vorn. Doch der Ausgleich sollte nicht mehr gelingen. Dafür kassierte Dortmund aus einem weiteren Konter heraus sogar noch das 2:4 durch Bebou (86.). Der eingewechselte Harnik hätte in seinem 200. Bundesliga-Spiel per Fallrückzieher fast noch das 5:2 gemacht, doch Bürki entschärfte klasse auf der Linie (89.).
Die Niedersachsen gastieren am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in Leipzig, Dortmund empfängt am Mittwoch (20.45 Uhr) in der Champions League APOEL Nikosia.