96-Trainer Mirko Slomka änderte seine Startformation nach der 2:3-Niederlage gegen Mönchengladbach, bei der die "Roten" nicht nur eine 2:0-Führung abgegeben hatten, auf zwei Positionen: Kapitän Cherundolo kehrte für Sakai als Rechtsverteidiger zurück. Außerdem spielte Pander für Huszti, der mit Oberschenkelproblemen ausfiel. Bei den Gästen aus Dresden rotierte Coach Ralf Loose im Vergleich zur 2:3-Pleite bei St. Pauli gleich vier neue Akteure in die Mannschaft: Rückkehrer Fromlowitz hütete anstelle von Kirsten das Tor. Im Feld erhielten Bregerie, Koch und Solga den Vorzug vor Thoelke, Losilla sowie Jänicke.
Der Bundesligist nahm von Beginn an das Heft des Handelns in die Hand und machte mächtig Druck. Die Slomka-Elf suchte häufig den bulligen Stürmer Diouf, der in der Regel gleich gedoppelt wurde, dennoch aber für Unruhe sorgte. Dresden zog sich in der Defensive mit zwei dicht gestaffelten Ketten vor Torwart Fromlowitz zurück und lauerte auf Kontergelegenheiten. Nach einer solchen hatte Fiel die erste gute Schusschance des Spiels (10.). Hannover war gewarnt!
Die 2. Runde
Und auch deshalb spielten die Niedersachsen weiterhin bemüht nach vorne. Gerade im Zentrum wurde es aber sehr eng, weshalb der Favorit auf die Außen auswich und so zum Erfolg kam. Eine Cherundolo-Flanke legte Ya Konan für Diouf auf, der aus kurzer Distanz einnetzte (15.).
Dynamo zeigte sich nur kurzzeitig geschockt und agierte anschließend offensiver. Dem Spiel tat dies gut, denn so entwickelte sich ein ansehnlicher Pokalfight. In der 27. Minute wurden die Sachsen belohnt. Nach einem Foulspiel von Cherundolo an Ouali zimmerte Bregerie einen indirekten Freistoß aus über 25 Metern ins Netz - 1:1 (28.).
Bei Hannover hatte man den Eindruck, als ob mit dem Ausgleich der Stecker gezogen wurde. Die Niedersachsen waren etwas von der Rolle und Dresden bekam so immer mehr Oberwasser: Koch hatte die Pausenführung auf dem Fuß, scheiterte aber an Zieler (43.).
Nach einer schwächeren Phase direkt nach dem Wiederbeginn nahm die Partie nach 50 Minuten wieder mehr an Fahrt auf. Beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe und hatten gute Möglichkeiten, um in Front zu gehen. Haggui traf den Pfosten (54.), Poté scheiterte an Zieler (57.).
Kein Durchkommen: Ya Konan (li.) bleibt an Dresdens Jungwirth hängen. getty images
Die Kontrahenten gingen im weiteren Verlauf nicht mehr das letzte Risiko. Gerade die Gäste zogen sich mehr und mehr zurück, lösten ihre Defensivaufgaben aber clever. Nur nach einem Fernschuss von Ya Konan musste Fromlowitz eingreifen (65.). Ansonsten bissen sich die 96er an der herausragenden Abwehr der Sachsen ihre Zähne aus. Die SGD zeigte sich hingegen seit geraumer Zeit nicht mehr vor Zieler, hatte dann aber durch Solga eine gute Möglichkeit (82.), ehe Schiedsrichter Stark pünktlich abpfiff - Verlängerung.
In der 30-minütigen Extrazeit hielt der Zweitligist an seiner Spielweise fest und baute von hinten ruhig auf. Hannover störte mit frühem Pressing und wollte das Elfmeterschießen unbedingt verhindern. Nach einem kraftvollen Schmiedebach-Schuss klärten Fromlowitz und Co. zu viert auf der Torlinie vor dem eingewechselten Sobiech (99.). Ansonsten hatte die Dresdner Abwehr alles im Griff. Auch nach dem letzten Seitenwechsel brannte nichts mehr an, sodass es in die ultimative Entscheidung, ins Elfmeterschießen, ging.
Dort hatte 96 schon nach den ersten Schützen einen Vorteil. Zieler parierte gegen Losilla. Da Sobiech an vierter Stelle nur die Latte traf und Jungwirth anschließend ausglich hing alles an den letzten beiden Schützen. Schlaudraff erledigte seine Aufgabe mit einem kraftvollen Schuss in die Mitte, ehe Zieler Potés Schuss ins linke Eck abwehrte und so zum Matchwinner avancierte.
Hannover empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den FC Augsburg. Dynamo erwartet einen Tag später (13.30 Uhr) Union Berlin.