Hannovers Coach Thomas Doll tauschte im Vergleich zum 1:3 in München auf drei Positionen: Für Albornoz, Walace (beide auf der Bank) und Felipe (Mittelfußbruch) begannen Bakalorz, Prib und Bebou.
Freiburgs Trainer Christian Streich rotierte im Gegensatz zum 1:1 gegen Düsseldorf ebenfalls auf drei Positionen: Für Höler, Gondorf (beide auf der Bank) und Haberer (Gelb-Rot-Sperre) starteten Petersen, Niederlechner und Stenzel.
Die zum Siegen verdammten Gastgeber begannen mit viel Elan und Offensivdrang und rissen das Spiel schnell an sich. Der SC dagegen agierte von Beginn an passiv und offenbarte immer wieder Schwächen in der Defensive. Hannover machte Druck über die Außen, wo die schnellen Maina und Bebou die Breisgauer immer wieder vor Probleme stellten, ohne jedoch wirkliche Chancen kreieren zu können. Ein erster Abschluss von Weydandt verfehlte das Tor deutlich (12.). Im Zentrum räumte Prib praktisch alles weg, was ihm vor die Füße kam. Der Mittelfeldspieler zeigte bei seinem ersten Startelf-Einsatz seit fast zwei Jahren eine tadellose Leistung.
Bebou vergibt, Anton köpft ein
In der Viertelstunde vor der Pause drehte Hannover nochmals auf, Freiburg wurde weiter und weiter zurückgedrängt. Prib traf unter höchster Bedrängnis eine Hereingabe von Maina am Elfmeterpunkt nicht richtig (25.), bevor Bebou das 1:0 auf dem Fuß hatte: Ein langer Ball fand über Umwege Weydandt, der viel Platz hatte und am Strafraum querlegte. Bebou kam ebenfalls am Elfmeterpunkt, jedoch völlig frei, zum Abschluss - und schoss über das Tor (31.). Keine Minute später entschärfte Schwolow einen Schuss von Weydandt aus spitzem Winkel mit dem Fuß.
Fünf Minuten vor der Pause belohnte sich Hannover dann für den hohen Aufwand: Prib brachte einen Freistoß aus dem Halbfeld in Richtung zweiter Pfosten, wo Anton am höchsten sprang und den Ball entgegen Schwolows Laufrichtung ins Tor köpfte (39.). Der Jubel war riesig, sowohl beim Team als auch auf der Trainerbank. Kurz darauf versuchte sich Prib von der anderen Seite, schoss diesmal direkt aufs Tor und prüfte Schwolow, der den Ball in höchster Not über die Latte klären konnte (42.). Die einzige nennenswerte Chance der Freiburger vergab Petersen, der nach guter Hereingabe von Grifo den Ball im Zentrum verpasste (35.). Mit der verdienten Führung ging es in die Pause - durch die parallele Führung der Stuttgarter jedoch auch als Absteiger.
Bundesliga, 33. Spieltag
Walace trifft sehenswert - Füllkrug bekommt Abschiedsspiel
Hannover machte in der zweite Hälfte dennoch genau da weiter, wo es vor der Pause aufgehört hatte. Maina nahm einen langen Ball stark am seitlichen Strafraumrand an, ließ Sallai aussteigen und passte in die Mitte. Dort hatte Bebou alle Zeit und allen Raum der Welt und konnte bequem an Schwolow vorbei einschieben - 2:0 für die Niedersachsen (51.). Direkt im Anschluss hatte Weydandt die Chance auf den Doppelschlag, traf aber nur das Außennetz (53.). Die Freiburger fanden nach einer knappen Stunde etwas besser in die Partie, strahlten aber weiter kaum Gefahr aus. Hannover nahm spürbar Tempo aus dem eigenen Spiel, die Partie plätscherte lange Zeit quasi ereignislos vor sich hin.
Bakalorz lieferte nochmal einen echten Hingucker, als er Schwolow nach einem Eckball per Fallrückzieher alles abverlangte (71.). Der Keeper konnte zur Ecke klären. Kurze Zeit später war der beste Freiburger jedoch chancenlos, als der eingewechselte Albornoz Walace im Zentrum anspielte. Der Brasilianer hatte Platz in alle Richtungen, machte ein paar Schritte in Richtung Strafraum und zog satt ab. Der Ball flog in einer schönen Kurven ins Eck, Schwolow streckte sich vergeblich (81.). Kurz vor dem Ende bekam auch Füllkrug noch seinen Abschieds-Auftritt in der HDI-Arena - und wurde von einem gellenden Pfeifkonzert begrüßt. Der lange Zeit verletzte Stürmer wechselt im Sommer zu Werder Bremen.
Am Ende blieb es beim hochverdienten 3:0, das den Hausherren aufgrund des gleich hohen Erfolgs des VfB Stuttgart freilich nichts mehr nutzte. Die Niedersachsen steigen damit zum sechsten Mal in die zweite Bundesliga ab, können aber von sich behaupten, sich mit Würde verabschiedet zu haben.
Hannover gastiert am Samstag (15.30 Uhr) in Düsseldorf. Für Freiburg geht es gleichzeitig gegen den FC Nürnberg weiter.