Hannovers Trainer Mirko Slomka musste im Vergleich zum 1:0-Sieg in Kaiserslautern auf Ya Konan verzichten. Der Ivorer fiel wegen einer Innenbandzerrung aus und wurde durch Stindl vertreten.
St. Paulis Coach Holger Stanislawski hingegen stellte seine Startelf nach der 1:3-Pleite gegen Borussia Dortmund viermal um: Die wiedergenesenen Zambrano und Boll sowie Lechner und Kruse spielten für Gunesch, Rothenbach (Schienbein-OP), Bruns (grippaler Infekt) und Takyi. St. Pauli kehrte somit wieder zum altbewährten 4-2-3-1-System zurück.
Dem FC St. Pauli gelang ein Start nach Maß! Gerade einmal sechs Minuten waren gespielt, da musste 96-Schlussmann Fromlowitz bereits hinter sich greifen: Nach einem Doppelpass mit Boll flankte Oczipka von links scharf in die Mitte. Dort behauptete sich Ebbers gleich gegen zwei Mann und köpfte schließlich wuchtig unter Mithilfe des rechten Innenpfostens aus acht Metern ein.
Der 7. Spieltag
Mit der Führung im Rücken zogen sich die Hamburger nun weitgehend zurück und überließen weite Teile des Feldes den Hannoveranern, die in der Folge deutlich mehr Ballbesitz aufwiesen, allerdings gegen die aggressiven, laufstarken und sehr aufmerksamen Gäste nicht zwingend waren. Da aber auch St. Pauli vorwiegend auf die eigene Defensive bedacht war und kaum noch gefährlich nach vorne kam, blieben Torraumszenen erst einmal aus.
Es war ein von den Abwehrreihen dominiertes Duell. Auch wenn sich beide Mannschaften gegen Ende des ersten Durchgangs in der Offensive steigerten, gab es in der AWD-Arena lediglich Halbchancen zu sehen. Abdellaoue köpfte daneben (30.), während Hannovers Schlussmann Fromlowitz gegen Bartels (36.) parierte. Weil auch Lehmann per Freistoß am 24-jährigen 96-Keeper scheiterte (39.) und Pintos effetvoller Freistoß auf der Gegenseite aus dem linken Halbfeld knapp am rechten Pfosten vorbei raste (45.), ging es ohne weitere Treffer in die Kabinen.
Haggui bringt Farbe ins Spiel
Voller Einsatz: Hannovers Pogatetz im Duell mit Hennings (li.). picture-alliance
Auch nach der Pause präsentierte sich das gleiche Bild. Die Niedersachsen blieben zweifellos bemüht, aber auch völlig ohne Durchschlagskraft gegen exzellent verteidigende "Kiez-Kicker". St. Pauli betrieb enormen Aufwand, rochierte fiel und machte so dem Angriffsspiel der Slomka-Elf den Gar aus.
Erst nach 59 Minuten wurde es wieder brenzlig: Stoppelkamp tauchte im Sechzehner auf, wurde aber im letzten Moment von Thorandt gestoppt. Kurz darauf musste Slomka Pogatetz verletzungsbedingt auswechseln. Er brachte Stürmer Forssell, was zu Veränderungen in der Formation führte. Schulz rückte in die Innenverteidigung, während Rausch den Linksverteidiger gab.
Das Spiel nahm danach kurzzeitig Fahrt auf und es folgten Einschussgelegenheiten. Auf Seiten der Gäste geriet eine Ablage von Kruse auf den im Fünfer völlig frei stehenden Ebbers zu scharf (64.), während Abdellaoues Kopfball aus acht Metern Kessler alles abverlangte (65.). Wer aber gedacht hatte, das wäre der Auftakt zu einer furiosen Schlussphase gewesen, der sah sich getäuscht.
St. Pauli ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und verteidigte weiter mit Glück und Geschick, wohingegen es den Hannoveranern an Ideen fehlte. Zudem schwächten sich die Gastgeber noch selbst. Haggui stoppte Lehmann auf dem Weg zum Tor und wurde dafür von Schiedsrichter Markus Wingenbach vom Platz gestellt (80.). 96 warf danach zwar noch einmal alles nach vorne, konnte den Abwehrriegel der Hanseaten aber nicht mehr knacken.
Nach der Länderspielpause muss Hannover 96 am Samstag, den 16. Oktober, beim FC Bayern München antreten. Zeitgleich empfängt der FC St. Pauli den 1. FC Nürnberg.