Heidenheims Coach Frank Schmidt reagierte auf das 0:2 beim FSV Frankfurt mit drei Personalwechseln: Beermann, Leipertz und der quirlige Morabit starteten für den gesperrten Wittek (5. Gelbe Karte), Bagceci und Janzer (beide auf der Bank). Des Trainers Vorgabe bezüglich des letzten Spiels im erfolgreichen Jahr 2014: "Die Kräfte bündeln."
Braunschweigs Übungsleiter Torsten Lieberknecht tat es seinem Gegenüber und im Vergleich zum spät errungenen 2:1 dank Torschütze Kessel gegen Fortuna Düsseldorf gleich: Raffael Korte, Zuck und Bakenga begannen für Kruppke, Khelifi und Ryu. Lieberknechts Warnung vorab: "Ich kenne Frank Schmidt, Heidenheim wird sicher noch einmal alles in die Waagschale werfen. Es erwartet uns eine sehr, sehr intensive Partie."
Zehn-Sekunden-Start
Die ersten Minuten sollten dem Löwen-Dompteur Recht geben, denn die Hausherren starteten furios: Gerade einmal zehn Sekunden waren gespielt, da zog Niederlechner nach einem Spurt scharf ab und zwang Torwart Gikiewicz zu einer ersten starken Parade. Die folgende Ecke nickte Morabit aus guter Position über die Querlatte (1.). Kurz darauf probierte sich noch Schnatterer aus der Distanz (2.). Ein gutes Mittel an diesem Tag, denn der Rasen war vom vielen Regen arg getränkt und deswegen prädestiniert für Aufsetzer. Weil sich die Löwen zumeist tief in der eigenen Hälfte verbarrikadierten und lange vergebens auf Konter lauerten, waren die Heidenheimer weiterhin das tonangebende Team. Gerade die Passsicherheit im Mittelfeld war auffällig, wenngleich sich in der Nähe des Strafraums Fehler häuften.
Niederlechner ans Gebälk
Fokus Ball: Heidenheims Kapitän Marc Schnatterer gegen Braunschweigs Benjamin Kessel. picture alliance
Chancen? Gab es längere Zeit bis auf zwei Abschlüsse nach schönem Solo von Niederlechner und Titsch-Rivero aus rund 25 Metern nicht mehr. Beide Male hielt der sichere BTSV-Rückhalt Gikiewicz (18.). Bei den Löwen ging weiterhin wenig nach vorne, Nielsen und Bakenga hingen in der Luft. Eine überraschende Führung wäre dennoch drin gewesen: Nielsen legte an der Strafraumkante ab für den freien Zuck, der jedoch überhastet abzog und nur die Arme von Schlussmann Körber fand (39.). Wenige Momente davor nickte Niederlechner außerdem das Leder ans rechte obere Kreuzeck - und startete damit eine FCH-Schlussoffensive in Hälfte eins, in der aber stets Gikiewicz die Oberhand behielt (42. und 44.).
Der 19. Spieltag
Ryu braucht nicht lang
Der zweite Durchgang begann ohne personelle Wechsel, mit etwas mutigeren Braunschweigern und lange ohne Highlights. Chancen wurden lange nicht begutachtet, da sich beide Defensivreihen nicht zu Fehlern hinreißen ließen. Um für mehr Offensivpep zu sorgen, brachte BTSV-Coach Lieberknecht schließlich Ryu und Hochscheidt für die wenig auffälligen Bakenga und Korte (60.). Das zahlte sich direkt aus, wenngleich die Gastgeber fleißig mithalfen: Kessels Flanke setzte kurz vor Torwart Körber auf und prallte von dessen Brust vor die Füße von Joker Ryu, der den Aussetzer verwertete (61.).
Keine Idee gegen das Bollwerk
Nun hatten es die Ostalbstädter natürlich schwer gegen eine solide Löwen-Abwehr. Göhlert kam nach einer Flanke von links immerhin zu einem statten Schuss aus der Drehung, den Gikiewicz stark parierte (65.). Kurz zuvor ließ der Schlussmann auch eine Flanke nach vorne abprallen, doch hier lauerte kein zweiter "Ryu" zum Abstauber (63.). In der Folge stellten die Niedersachsen ein richtiges Defensivbollwerk auf, ließen die Hausherren kaum mehr in den Strafraum kommen. Einmal wurde es aber doch noch gefährlich: Schnatterers Standard aus dem rechten Halbfeld wurde länger und länger, doch Gikiewicz parierte aber aufmerksam zur Ecke (89.) - dann war Schluss, und der BTSV bleibt durch den nächsten knappen Erfolg auf Kurs Wiederaufstieg.
Nach der Winterpause und dem wohl verdienten Urlaub gastiert der 1. FC Heidenheim am Montagabend (09. Februar, 20.15 Uhr) beim TSV 1860 München. Eintracht Braunschweig bekommt es einen Tag vorher (13.30 Uhr) mit dem 1. FC Kaiserslautern zu tun.