Heidenheims Trainer Frank Schmidt ließ exakt die selbe Elf auflaufen, die zuletzt einen 5:2-Erfolg im DFB-Pokal in Regensburg gefeiert hatte.
Club-Coach Michael Köllner hingegen nahm im Vergleich zum 3:2 im Pokal in Osnabrück vier Änderungen vor. Für Löwen, den angeschlagenen Valentini, Kammerbauer (fehlte wegen Gehirnerschütterung) und Werner durften Brecko, Salli, Erras und Teuchert ran.
Dass an der Brenz der Tabellen-17. auf den Dritten des Tableaus traf, war zu keinem Zeitpunkt zu sehen. Im Gegenteil: Es waren die Heidenheimer, die nach ausgeglichener und temporeicher Anfangsphase die Höhepunkte setzten, auch wenn Nürnbergs Ishak (17., Müller hielt per Fußabwehr) die erste Gelegenheit in Heidenheim für sich verbuchen durfte.
Dann aber legten die Hausherren mächtig los, meist unter netter Mithilfe der Nürnberger. Erras leistete sich einen Querschläger im Mittelfeld, der letztlich Glatzel ins Spiel brachte. Sein Schuss aufs kurze Eck landete am Außennetz (25.). Als Griesbeck in der Folge eines Standards allein vor dem Club-Tor zum Abschluss kam, war Kirschbaum mit dem Fuß zur Stelle (27.). Und nur zwei Minuten später half dem FCN das Glück: Schnatterers Freistoß klatschte an die Latte, auch im Nachschuss brachten die Heidenheimer das Leder im Tor nicht unter.
Würde der Club nun aufwachen? Wieder die Initiative übernehmen? Die klare Antwort: nein. Die Nürnberger fanden in der Offensive keine Mittel, wirkten fahrig beim Spielaufbau und in der Abwehr unsicher. Glatzel übersprang Mühl und verfehlte das Tor per Kopf nur knapp (40.), spätestens in der 43. Minute hätte das Tor für die Hausherren dann fallen müssen. Nach einem schlimmen Fehlpass von Ewerton war Heidenheim in Überzahl. Glatzel bediente zum richtigen Zeitpunkt Schnatterer. Was der Kapitän sich dann aber leistete, war schlicht rätselhaft. Allein vor dem Tor schaufelte er das Leder Richtung Tribüne. Ein bemerkenswert schlechter Abschluss.
Eine Standardsituation besiegelt Nürnbergs Schicksal
2. Bundesliga, 12. Spieltag
Auch nach der Pause gewann das Nürnberger Spiel kaum an Kontur. Den Franken fehlten weiterhin die Ideen, das Tempo, die Konsequenz im Abschluss. Zwar fehlte auch den Hausherren nun die Agilität aus dem ersten Durchgang - doch eine der vielen Standardsituationen zugunsten des FCH half weiter. Erras' Kopfballabwehr nach einer Ecke kam postwendend in Person von Pusch zurück. Der am langen Pfosten völlig freistehende Griesbeck bediente per Kopf Glatzel, der nur noch einzuschieben brauchte (67.).
Erst jetzt fand der Club etwas besser ins Spiel und zwang Müller zu einigen Paraden. So zum Beispiel bei Ishaks Abschluss nach Breckos Hereingabe (77.) oder bei Möhwalds Versuch vom Fünfmetereck (80.). In der 83. Minute hätten aber die Heidenheimer ihrerseits die Partie entscheiden können - Thiel scheiterte an Kirschbaum. Machte aber nichts: Die Franken schafften es in der Schlussphase kein einziges Mal mehr, das Heidenheimer Tor ernsthaft in die Bredouille zu bringen, so dass der zweite FCH-Heimsieg überhaupt in dieser Saison ein absolut verdienter war.
Heidenheim gastiert am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) in Düsseldorf, Nürnberg empfängt am Montag darauf (20.30 Uhr) Absteiger Ingolstadt.