Heidenheims Trainer Frank Schmidt nahm nach dem 0:0 bei Fortuna Düsseldorf eine Veränderung vor: Der am vergangenen Spieltag gesperrte Wittek kehrte zurück in die defensive Viererkette. Für ihn rückte Theuerkauf ins Mittelfeld auf die offensive Außenbahn. Skarke nahm dafür auf der Bank Platz.
Sandhausens Coach Kenan Kocak veränderte seine Startelf nach der 0:1-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig auf vier Positionen: Kister (Muskelfaserriss) und Wooten (Achillessehnenprobleme) standen nicht zur Verfügung. Roßbach und Derstroff rotierten auf die Bank. Für das Quartett starteten Knipping, Sukuta-Pasu, Paqarada und Kosecki.
Sandhausen begann mit viel Schwung und ging nach zwei ersten Torannäherungen durch Höler in Führung: Klingmann flankte flach nach innen und fand Kosecki, der den Ball mit einer Direktabnahme im rechten Eck versenkte (2.). Das frühe Gegentor wirkte bei den Gastgebern nach: Heidenheim fand kaum ins Spiel und kam zu keinen gefährlichen Torabschlüssen. Der SVS verteidigte außerdem geschickt: Sukuta-Pasu und Höler liefen die Schwaben früh an, ab der Mittellinie agierten die Gäste zudem konzentriert, unterbanden Angriffe schon früh und wehrten weite Schläge in die Spitze routiniert ab.
Linsmayer baut die Führung aus
Nach knapp einer halben Stunde baute die Kocak-Elf ihren Vorsprung sogar aus: Kosecki wurde über die rechte Abwehrseite der Gastgeber geschickt, war von Wittek nicht zu halten, lief bis zur Grundlinie und passte klug zurück auf den heranrauschenden Linsmayer, dessen Flachschuss aus elf Metern im linken Eck einschlug (27.). Vier Minuten später hätten die Gastgeber beinahe die richtige Antwort gefunden und durch Beermann verkürzt: Der Verteidiger köpfte einen Freistoß wuchtig ins Tor - Schiedsrichter Dietz verweigerte dem Treffer jedoch die Anerkennung, weil Verhoek zuvor Gordon zu Boden gedrückt hatte.
Doppelt bitter für Heidenheim: Denn Beermann hatte sich bei seinem Flugkopfball an der Schulter verletzt und wurde ausgewechselt (32.). Danach war die Partie von vielen Foulspielen geprägt. Paqarada (41.) und Verhoek (44.) kamen für beiden Seiten zu Chancen, der SVS hatte die Partie aber weiter im Griff - bis auf einen unachtsamen Moment in der Nachspielzeit: Feick köpfte eine Schnatterer-Ecke unbedrängt ins Tor und verschaffte seinem Team damit neue Hoffnung (45.+2).
Der FCH kam vom späten Anschlusstreffer beflügelt zielstrebiger aus der Kabine und hatte die erste Chance: Knaller musste gegen Verhoek (50.) parieren. Der SVS zog sein Pressing nicht mehr ganz so konsequent auf und kam selbst kaum noch gefährlich in die Nähe des Kastens der Hausherren: Einzig Sukuta-Pasu prüfte Müller mit einem Distanzschuss (54.). Rund um den eigenen Strafraum arbeitete die Kocak-Elf aber weiterhin abgeklärt, brachte sich durch eine zweite Unachtsamkeit selbst um den Lohn: Knipping bremste ohne direkte Bedrängnis einen Einwurf mit der Hand, Dietz entschied sofort auf Handelfmeter. Diesen versenkte Schnatterer unhaltbar für Knaller im rechten Eck (66.).
Thomalla an den Pfosten - Lukasik und Verhoek fliegen
Der Heidenheimer Kapitän gab in der Folge den Antreiber für seine Mannschaft. Sandhausen fing sich nach dem Ausgleich aber schnell und ließ wenig zu. Heidenheim war zunächst nur durch Freistöße, getreten von Feick (78.), Schnatterer (81.) und Thomalla (85.) gefährlich, ehe es in der Schlussphase noch einmal turbulent wurde: Erst flog der eingewechselte Lukasik mit Gelb-Rot vom Platz (90.+1). Den anschließenden Freistoß zirkelte Schnatterer auf den Kopf von Thomalla, der zuvor schon einmal knapp über das Tor geköpft hatte (87.) und diesmal am Außenpfosten scheiterte (90.+2). Kurz vor dem Ende flog auch noch Verhoek mit Gelb-Rot vom Feld (90.+3).
Der FC Heidenheim tritt am kommenden Sonntag (13.30) zum Auswärtsspiel auf dem Betzenberg an. Der SV Sandhausen ist zuhause zeitgleich gegen Greuther Fürth aktiv.