Hellas Verona ist alles andere als gut in die Saison gestartet, die Gialloblu stecken mittendrin im Abstiegskampf der Liga und haben daher nichts zu verschenken. Das bekam die Roma am Montagabend dann auch recht deutlich zu spüren, denn es gab auf die Knochen.
Doch der Reihe nach: Rom zeigte sich von Beginn an spielerisch überlegen, traf aber auf eine Mannschaft, die energisch in die Zweikämpfe ging, defensiv durchaus gut organisiert war und keineswegs wie ein Abstiegsaspirant auftrat.
Dennoch kamen die Giallorossi auch aufgrund ihrer größeren individuellen Klasse zu optischen Vorteilen und einem Chancenplus. Die beste Gelegenheit hatte Abraham, der nach 18 Minuten Torhüter Montipo bereits umkurvt hatte, dann aber am Pfosten scheiterte.
SERIE A, 12. SPIELTAG
Das Tor machte dann aber Hellas. Bei einer Eckballvariante wurde der Ball von links flach zu Faraoni gepasst, der dann vom Sechzehner aus abdrückte. Im Getümmel fälschte Dawidowicz noch entscheidend zum 1:0 ab (27.).
Der Pole bejubelte seinen Treffer ausgelassen, doch nur kurz darauf war ihm sein Lachen dann schon vergangen. Der 27-Jährige ging mit viel zu hohem Bein rücksichtslos in den Zweikampf mit Zaniolo und traf dabei den italienischen Nationalspieler fies mit den Stollen voraus. Nach VAR-Check schickte ihn Schiedsrichter Juan Luca Sacchi frühzeitig mit Rot vom Feld (36.).
Verona musste folglich lange Zeit in Unterzahl spielen - und kassierte zudem noch vor der Halbzeit den Ausgleich. Ausgerechnet Tameze, der für Dawidowicz ins letzte Glied der Abwehr gerückt war, verlor den Ball leichtfertig an Camara, der alsbald Abraham bediente. Der Engländer scheiterte dann zwar aus spitzem Winkel am linken Pfosten, doch Zaniolo stand goldrichtig und staubte zum 1:1 ab (45.+2).
Die Joker reißen es raus
Mourinho erhöhte zum Seitenwechsel das Risiko, brachte mit El Shaarawy für Cristante einen weiteren Offensivspieler. Das Ziel war klar: Die Roma wollte den Dreier, der Platz vier in der Tabelle bedeuten würde. Und die Gäste zeigten sich in Hälfte zwei aktiv, nur hatte Verona sprichwörtlich den Bus vor dem eigenen Sechzehner geparkt.
Unermüdlich rannten die Römer in Hälfte zwei an, doch das Runde wollte nicht ins Eckige. In der Schlussphase hatte Joker Matic dann auch noch Pech, als sein Kopfball nach Ecke an den linken Pfosten klatschte (82.).
Etwas später zeichnete sich der Serbe dann aber Vorlagengeber aus, als er von der linken Grundlinie ein gutes Auge für Volpato bewies. Der 18-Jährige, in der 62. Minute für den angeschlagenen Zaniolo eingewechselt, ging volles Risiko und zimmerte den Ball aus 16 Metern zum hochverdienten 2:1 in die Maschen (88.).
Doch damit nicht genug, denn nur kurz darauf glänzte Volpato erneut, diesmal mit einem feinen Steckpass auf El Shaarawy, der sich bedankte und den 3:1-Endstand markierte (90.+2).
Die Römer können nun am Donnerstag (LIVE! ab 21 Uhr bei kicker) mit frischem Selbstvertrauen ins Entscheidungsspiel um den Verbleib in der Europa League gegen Ludogorez Rasgrad (Bulgarien) gehen - das Duell müssen die Giallorossi aufgrund des verlorenen Hinspiels und aktueller Punktgleichheit mit Rasgrad gewinnen. Am Sonntag (18 Uhr) steht dann der nächste Kracher an: Stadtderby gegen Lazio. Hellas spielt drei Stunden zuvor in Monza vor.