Personal: Gegenüber dem Kaiserslautern-Spiel (2:4) fehlten bei Hertha BSC Simunic (Reservebank) und Deisler (Gelb-Rot-Sperre). Für sie spielten Wosz und Alves. Beim FC Bayern wurden gegenüber der Partie gegen Hamburg (2:1) Tarnat (Gelbsperre), Scholl und Sergio durch Fink, Santa Cruz und Zickler ersetzt.
Der 18. Spieltag auf einen Blick
Taktik: Hertha BSC war gezwungen, mit drei Manndeckern und Libero Van Burik zu operieren. Elber spielte nämlich bei Bayern alleine in der Spitze, aber Santa Cruz und Zickler stießen immer wieder vor, abgesichert von Jeremies und Salihamidzic. Effenberg profitierte im Mittelfeld von Herthas großzügiger Raumdeckung, bei der die Außenpositionen unbesetzt blieben. Hartmann hatte so das ganze Spiel vor sich. Beinlich und Tretschok fungierten als Staubsauger vor der eigenen Abwehr. Fink übernahm Wosz, wenn der sich nach vorne orientierte.
Spielverlauf: Es entwickelte sich ein ansehnliches Spiel, allerdings mit ziemlich hoher Fehlerquote auf beiden Seiten. Bei Bayern war Effenberg von Beginn an die Schlüsselfigur. Hertha überließ den Münchnern zu viel Raum, wovon der Kapitän profitierte. Tretschok war bei den Berlinern noch der Offensivste. Wosz wich schon früh auf die linke Seite aus, fast als dritte Spitze. Allerdings war von ihm wenig zu sehen. Alves spielte recht umständlich und war wegen des unnötigen Fouls an Salihamidzic auch der Unglücksrabe der ersten Halbzeit. Die Bayern verschoben ihre Postionen clever und vermieden dadurch, dass die Gastgeber nie in eine Überzahl-Situation kamen. Nach dem Wechsel bemühten sich die Berliner um mehr Druck nach vorne, von einer klaren Linie war aber nichts zu bemerken. Die Bayern dagegen präsentierten sich in der gewohnten eiskalten Manier ob der Führung und machten mit einem sehenswerten Konter früh alles klar. Ein Erfolgs-Garant der Bayern war Salihamidzic, der seine Rolle auf der linken Seite clever spielte.
Fazit: Ein hoch verdienter Münchner Erfolg. Die Berliner waren kaum in der Lage, sich mehr als die eine zwingende Torchance herauszuspielen.
Von Ralf Canal und Karlheinz Wild