Nur selten durchbrach die Hertha (hier Pal Dardai) die Abwehrreihe der Cottbuser (links Vragel da Silva). dpa
Herthas Trainer Falko Götz veränderte seine Anfangsformation im Vergleich zum 1:3 in Mönchengladbach auf vier Positionen: Simunic, Pantelic (beide nach Gelb-Sperre), Fathi und Kevin-Prince Boateng ersetzten Friedrich (Patellasehnen-Entzündung), Dejagah, Mineiro und Ede. Bei Energie Cottbus liefen nach dem 0:2 gegen Aachen Tremmel und Szelesi (nach Gelb-Sperre) für Piplica (Gehirnerschütterung) und Shao von Beginn an auf. Radu dagegen wurde nach seiner Zerrung im Unterschenkel rechtzeitig fit.
Es dauerte nur fünf Minuten, ehe die zahlreichen Zuschauer im Berliner Olympiastadion die erste große Torchance bewundern durften: Ebert legte auf Dardai ab, der Tremmel mit seinem Volleyschuss von der Strafraumgrenze zu einer schönen Parade zwang. Wenig später stand schon wieder der Cottbuser Keeper im Mittelpunkt, als er eine Riesen-Möglichkeit durch Pantelic, der aus kurzer Distanz nach guter Vorarbeit von Ebert ungedeckt zum Abschluss kam, zunichte machte (8.). Auch in der Folge blieben die Berliner die spielbestimmende Mannschaft, die Gäste wollten zunächst in der Defensive sicher stehen – was zu Beginn nicht immer gelang.
In der 24. Spielminute gab dann auch der FC Energie seinen ersten Torschuss ab – Munteanus Versuch aus der zweiten Reihe ging über die Latte. Insgesamt war die Partie nach dem schwungvollen Beginn etwas verflacht. Cottbus traute sich weiterhin offensiv nur wenig zu, Hertha konnte die optische Überlegenheit nicht mehr in Chancen ummünzen, auch weil sich die Gäste-Defensive stabilisiert hatte. Vielmehr wären die Lausitzer dann fast in Führung gegangen: Nach einer Ecke von Munteanu setzte sich da Silva am zweiten Pfosten im Kopfballduell gegen Kevin-Prince Boateng durch, setzte den Ball aber knapp neben das Tor (31.).
Der 26. Spieltag
Die letzte gute Aktion hatte Pantelic, der nach einem Fehler der Gäste-Defensive durch war, noch von McKenna festgehalten wurde, aber dennoch zum Abschluss kam - Tremmel konnte einmal mehr parieren (42.). Allerdings hatten die Cottbuser in dieser Szene Glück, dass Schiedsrichter Drees den Trikotzupfer von McKenna nicht ahndete und nicht auf Elfmeter entschied.
Der zweite Durchgang begann mit einem Blitzstart: Munteanu schickte Kioyo in der linken Strafraumhälfte. Der Kameruner passte flach in den Fünfmeterraum, Simunic grätschte ins Leere und Radu musste nur noch den Fuß zur Führung für Energie hinhalten (47.). Der Rumäne hatte in der ersten Hälfte die wenigsten Ballkontakte aller Feldspieler, jetzt war er aber da und erzielte sein zehntes Saisontor. Nun konnten die Cottbuser natürlich auf Konter lauern - und das taten sie auch. Berlin suchte nach Lücken in der Gäste-Defensive, fand diese aber kaum. Und wenn einmal ein Ball durchkam, war stets Tremmel zur Stelle: So parierte der Ex-Herthaner die Kopfbälle von Gimenez (70.) und Pantelic (71.) klasse.
Die "Alte Dame" agierte zunehmend ideenloser. Sie fand einfach kein Mittel gegen die sicher stehende Cottbuser Verteidigung. Nach 81 Minuten jubelten dann die Berliner Fans bereits, nachdem der eingewechselte Dejagah aus halbrechter Position verwandelt hatte. Allerdings entschied Schiedsrichter Dr. Drees auf Handspiel - auch dies war eine strittige Situation. Das war die letzte aufregende Aktion der Partie. Energie verdiente sich durch eine konzentrierte Defensiv-Leistung den 1:0-Sieg.
Nach der Länderspielpause geht es für die Hertha, die das erste Mal in dieser Saison im heimischen Olympiastadion ohne Treffer blieb, in Nürnberg weiter - ein wichtiges Spiel, um sich noch eine kleine Chance auf einen UEFA-Cup-Platz zu wahren. Cottbus kann dagegen nach diesem wichtigen Dreier relativ entspannt gegen Werder Bremen antreten.