Bundesliga

SPIELBERICHT

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Personal: Die Berliner mußten nach der Sperre von Veit (5. Gelbe Karte) lediglich eine Umstellung vornehmen. Für ihn kehrte Thom, der selbst zuletzt in Hamburg seine Gelb-Sperre abgesessen hatte, auf die rechte Außenbahn zurück. Freiburg trat dagegen nach dem jüngsten Heimsieg über Nürnberg unverändert an, also erneut mit Diarra für den verletzten Hoffmann.

Taktik: Van Burik, später Schmidt, bewachte Iaschwili, Sverrisson dagegen Sellimi - bei Positionswechsel wurden die SC-Stürmer zumeist übergeben. Im Mittelfeld der Berliner war diesmal Tretschok zunächst offensiver als sonst ausgerichtet. Die Raumdeckung der Freiburger führte außerdem dazu, daß Wosz keinen ständigen Bewacher erhielt. Die SC-Abwehr operierte hinten mit Müller, Korrell und Diarra ebenso wie die Berliner Defensivkollegen als Dreierkette auf einer Linie.

Spielverlauf: Innerhalb der ersten halben Stunde dokumentierte die Hertha-Elf, warum sie gegenwärtig zu den heimstärksten Teams (sieben Siege) der Liga zählt. Die erste Chance von Neueinkauf Reiss (5.), der bei seiner Heimpremiere allerdings später seinem Trainingsrückstand Tribut zollen mußte, leitete dabei den druckvollen Auftakt der Berliner ein.

Der plötzliche Verletzungsausfall von Verteidiger Van Burik zwang zwischenzeitlich zur personellen Umstellung. Schmidt rückte dafür auf die Manndecker-Position, während der eingewechselte Maas die freie Stelle im Mittelfeld erhielt. Die Schlüsselszene: An der Eckfahne dribbelt sich Wosz an Frontzeck vorbei, Thom verwertet das Zuspiel als Flanke - und Preetz (wer sonst?) trifft.

Unmittelbar nach der Pause besaß Kobiaschwili die große Ausgleichsmöglichkeit. Diese Abschlußschwäche kosteten den Gästen aus dem Breisgau letztendlich die greifbare Wende. Auf den Außenpositionen, wo Hartmann in der ersten Hälfte noch Kohl mehrfach auf und davon lief, stand der SC nun weitaus sicherer. Im Mittelfeld dominierten Kobiaschwili & Co. zudem jetzt die Partie. Herthas Offensiv-Spiel hatte sich dagegen längst in die Weihnachtsferien verabschiedet, die anfangs so druckvolle Elf wirkte nun ängstlich und ideenlos. Bezeichnend: Thoms Freistoß (80.) war zugleich die einzige Berliner Torchance der zweiten Hälfte.

Fazit: Hertha machte ein Tor - und gewann deshalb (glücklich). Freiburg machte kein Tor - und verlor deshalb trotz aller klaren Feldvorteile (unglücklich).

Es berichten Ralf Canal und Jürgen Nöldner