Mit 0:3 musste sich die Hertha zuletzt in Wolfsburg geschlagen geben. Trainer Huub Stevens änderte sein Team dennoch nur auf einer Position. Der zuletzt verletzte van Burik sollte der Abwehr wieder mehr Halt geben. Schmidt blieb dafür draußen. Gäste-Coach Holger Fach sah nach dem 1:1-Remis im Kellerduell gegen Rostock keinen Anlass für neues Personal und ließ mit der gleichen Startelf beginnen.
Mit lediglich einem (!) Sieg in elf Liga-Spielen konnten beide Teams mit dem bisherigen Saisonverlauf nicht zufrieden sein. Während die Borussen ihr Heil in einem Trainerwechsel suchten, hielt Hertha an Huub Stevens fest – wenn auch unter kontrovers diskutierten Umständen. Gladbach wartete seit 20 Spielen auf einen Auswärtserfolg, der letzte gelang ausgerechnet gegen Hertha. Die Gastgeber begannen nervös. Die vielen Abspielfehler und Unsicherheiten im Spielaufbau der Berliner ermöglichten es den Gladbacher schnelle Konter zu fahren. Die frühe Führung für die Gäste war daher nicht überraschend: Strasser gewann nach einem Einwurf von Demo ein Kopfballduell im Hertha-Strafraum. Sverkos war zur Stelle und versenkte das Leder im linken Tordreieck (5.). Die Berliner schienen zunächst geschockt. Wie aus dem Nichts fiel dann dennoch der Ausgleich. Nach einer Flanke von Kovac setzte sich Luizao im Luftkampf gegen Asanin durch und köpfte den Ball via Innenpfosten ins Netz (15.). Die Gastgeber spielten nun befreiter auf und es gelang ihnen das Spiel unter Kontrolle zu bekommen, dennoch blieb die Partie zerfahren. Viel entsprang nun dem Zufall. Mit dem Pausenpfiff hätte Kolkka nach einem schnellen Konter die Gäste fast wieder in Führung gebracht, aber sein Schuss strich knapp am rechten Pfosten vorbei. Die Berliner kamen deutlich aggressiver aus der Kabine. Früchte trug das Ganze zunächst nicht, denn das Spiel der Hauptstädter blieb zu ungenau und berechenbar, zu häufig wurden die Angriffe durch die Mitte vorgetragen. Wirkliche Chancen waren deshalb auch rar. Luizao hatte nach einem Marcelinho-Freistoß eine Kopfballchance, verzog aber knapp (62.). Gladbach konnte kaum Impulse nach vorne setzen. Beide Teams zeigten in dieser Phase eindrucksvoll, warum sie die wenigsten Treffer im bisherigen Saisonverlauf erzielt haben. Dass sich doch noch etwas rührte, war dem eben eingewechselten Madlung zu verdanken. Mit seinem ersten Ballkontakt sorgte er nach einer Flanke von Marcelinho per Kopf für den späten Siegtreffer (87.). Den Schlusspunkt setzte Schiedsrichter Kessler, als er nach einem Handgemenge Marcelinho und Aidoo vom Platz schickte. In einem schwachen Spiel konnte sich die Hertha den zweiten Sieg einfahren. Die Gäste aus Gladbach konnten vor allem im Spiel nach vorne kaum Impulse setzen.