Augen zu und durch: Herthas Ramos im Luftkampf mit Riether (re.). picture-alliance
Herthas Coach Friedhelm Funkel brachte nach der 0:1-Schlappe gegen den SC Heerenveen in der Europa League vier Neue: Zwischen die Pfosten kehrte Drobny zurück, Burchert musste dem Tschechen weichen. Zudem spielten Dardai, Kacar und Raffael an Stelle von Bigalke, Cicero und Wichniarek. Kacar agierte dabei als zweite Sturmspitze neben Ramos. Wolfsburgs Trainer Armin Veh hingegen tauschte nach der Nullnummer im Champions-League-Heimspiel gegen Besiktas Istanbul zweimal: Dejagah und Martins ersetzten Hasebe und Grafite.
Bei den Berlinern war der Wille, an ihrer Situation etwas ändern zu wollen, von Beginn an anzumerken. Nicht einmal eine Minute war gespielt, da hätte Kacar bereits das 1:0 machen können, der Serbe verzog aber und jagte die Kugel drüber. Fast im Gegenzug machte es Martins allerdings auch nicht besser (2.). An sich legten die Herthaner von Beginn an den Vorwärtsgang ein, sie agierten mutig und drückten dem Spiel zumindest zeitweise ihren Stempel auf.
Der 10. Spieltag
Folglich konnten sie auch die Mehrzahl an Chancen für sich verbuchen, doch Raffael (7.), Ramos (14.) sowie Kacar (19., 22.) brachten den Ball nicht im Tor unter. Die Wolfsburger zeigten sich von dieser Vorstellung beeindruckt, vor allem die Zweikampfstärke der "Alten Dame" schien zu imponieren. Dennoch sorgte ein Geistesblitz von Misimovic dafür, dass Dejagah die große Möglichkeit erhielt. Der 23-Jährige schoss aber knapp rechts vorbei (24.).
Im Gleichgewicht: Berlins Pejcinovic im Duell mit Misimovic. picture-alliance
Ansonsten war die läuferisch und kämpferisch gut eingestellte Hertha tonangebend, allerdings fehlte es an Ideen und Kreativität, um den finalen Pass zum Mann zu bringen. Für ernsthafte Gefahr konnten die Funkel-Schützlinge demnach nicht sorgen: Fernschüsse von Raffael (28.), Ramos (29.), Ebert (32.) und Kacar (34.) brachten nichts ein. Etwas später setzte Raffael zum Solo an und ließ dabei fast die komplette VfL-Hintermannschaft stehen, zog dann aber gegen Wolfsburgs Schlussmann Benaglio den Kürzeren (38.).
Rollentausch nach der Pause
Nach der Pause ging's zunächst ohne Wechsel weiter, dafür mit vertauschten Rollen. Zusehends fand der deutsche Meister besser in die Begegnung und verlagerte das Geschehen nun in die Hälfte der Berliner. Die ersten Möglichkeiten ließen folglich auch nicht lange auf sich warten, doch Dzeko scheiterte am gut reagierenden Hertha-Schlussmann Drobny (54.), Gentner köpfte drüber (56.), ehe Dzeko rechts vorbei zielte (61.).
Die "Alte Dame" zog sich weiter zurück, setzte über Konter aber immer wieder Nadelstiche. So flankte Ramos mustergültig zu Kacar, der volley aus 14 Metern abzog. Doch Benaglio war auf seinem Posten und parierte (75.). Kurz vor dem Schlusspfiff hätte Ramos den ersten Sieg unter Funkel perfekt machen können: Der Kolumbianer traf nach einer Freistoßflanke allerdings nur den linken Außenpfosten, so dass es am Ende beim leistungsgerechten Remis blieb.
Berlin ist im DFB-Pokal nicht mehr vertreten und muss am Freitag in der Bundesliga bei Dortmund antreten. Wolfsburg ist im Pokal ebenfalls bereits ausgeschieden und trifft am Samstag in der Meisterschaft zu Hause auf Mainz.