Unmittelbar nach dem 1:4 gegen Werder Bremen deutete bereits vieles darauf hin, jetzt hat es Hertha BSC auch offiziell bestätigt: Labbadia ist nicht mehr länger Trainer in Berlin. Unter dem 54-Jährigen stürzte der ambitionierte Hauptstadtklub auf Rang 14 ab.
Mit einem Trainerwechsel will Hertha "einen neuen Impuls setzen", so Carsten Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung. "Wir werden die Nachfolge auf der Trainerposition in den kommenden Tagen klären."
Als Interimslösung soll Pal Dardai zu den Profis zurückkehren. Der Ungar, zwischen Februar 2015 und Juni 2019 erfolgreich im Amt, trainiert nach einem Sabbatjahr seit Sommer 2020 die U 16 des Klubs. Preetz hatte das Engagement von Dardai als Cheftrainer 2019 nicht verlängert und wollte für eine Weiterentwicklung sorgen. Mit der Trennung von Preetz steht einer Rückkehr von Dardai nichts mehr im Wege.
"Mit Blick auf die Entwicklung in der vergangenen wie der aktuellen Spielzeit sind wir zu dem Entschluss gekommen, diese Position für die Zukunft neu zu besetzen", erklärte Hertha-Präsident Werner Gegenbauer zum Aus von Geschäftsführer Sport Preetz. Bis zum Ende der Saison wird zunächst Sportdirektor Arne Friedrich die Kaderplanung übernehmen.
Zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Labbadia hatte Hertha in der coronabedingten Saison-Unterbrechung im April 2020 übernommen, anschließend direkt das Spiel gegen Hoffenheim (3:0) und das für die Fans so wichtige Stadtderby gegen Union (4:0) gewonnen - besser war nie zuvor ein Hertha-Trainer gestartet. Nach dem zehnten Platz zum Ende der Saison 2019/20 wollte der ambitionierte Hauptstadtklub mit einem abermals teuer veränderten Kader in dieser Spielzeit hoch hinaus.
Die Realität sieht anders aus: Ende Januar 2021 ist Hertha BSC - wie schon nach 18 Spieltagen 2019/20 - nur Tabellen-14. und hat lediglich zwei Zähler Vorsprung auf Köln, das aktuell Relegationsrang 16 besetzt. Das internationale Geschäft ist schon jetzt in weite Ferne gerückt.
