Die Bayern-Frauen wollten im Kraichgau auch im letzten Ligaspiel der Saison ohne Niederlage bleiben und der bereits feststehenden Meisterschaft durch das Attribut "ungeschlagen" die Krone aufsetzen. Alexander Straus veränderte seine Startelf nach dem 4:0 gegen Nürnberg dafür auf drei Positionen: Eriksson und Dallmann kamen für Sembrant und Bayings rein, Wellmann stand anstatt Grohs zwischen den Pfosten.
Stephan Lerch, der im Sommer als Cheftrainer bei der TSG Hoffenheim aufhört, rotierte sechsmal nach dem 0:3 in Leipzig, der dritten Niederlage in Serie: Dick hütete das Tor für Tufekovic, zudem spielten Cazalla, Hickelsberger, Dongus und Kössler für Doorn, Diehm, Janssens (alle Bank) und Corley (Knieprobleme). Einen letzten Einsatz vor ihrem Karriereende bekam auch Maier, die für die gesperrte und ebenfalls scheidende Krumbiegel in die Startelf rückte.
Simon trifft früh per direktem Freistoß
Der Meister aus München erwischte den besseren Start in die Partie und setzte die TSG in der Anfangsphase unter Dauerdruck am eigenen Strafraum. Harder vergab per Lupfer eine erste Chance (6.), ehe Simon einen Freistoß an der Mauer vorbei zur Führung im Tor versenkte (10.). Nach dem frühen 1:0 schalteten die Bayern aber einen Gang zurück und ließen Hoffenheim besser ins Spiel kommen, der Ausgleichstreffer war die Folge: Bei einem Freistoß verloren die Gäste Dongus aus den Augen, die Billas Flanke zum 1:1 einköpfte (21.).
Frauen-Bundesliga, 22. Spieltag
Bayern fehlte es danach an Tempo, um nochmals für Gefahr zu sorgen. Es war ein zunehmend uninspirierter Auftritt der Münchnerinnen mit einigen Konzentrationsfehlern. Ein solcher von Eriksson hätte beinahe zum Rückstand geführt, doch Kössler vergab alleine vor dem Tor zu überhastet (34.). So ging es mit dem 1:1 in die Kabinen, die FCB-Frauen konnten mit ihrer Leistung nicht zufrieden sein.
Dallmanns zweiter Treffer zählt zu Unrecht nicht
Nach dem Seitenwechsel waren die Münchnerinnen dann wieder auf Betriebstemperatur: Lohmanns Schuss wurde noch abgefälscht (49.), gegen Dallmanns Abstauber nach einer tollen Parade von Dick war die TSG dann machtlos (53.). Die Nationalspielerin legte kurz danach nochmals nach, wurde allerdings wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zu Unrecht zurückgepfiffen (56.). So bot sich Hoffenheim aus dem Nichts plötzlich die erneute Chance zum Ausgleich, doch Wellmann lenkte mit den Fingerspitzen einen Schuss von Hickelsberger um den Pfosten (64.).
Die Partie plätscherte danach lange Zeit vor sich hin, die Bayern-Frauen spielten die Partie mit sicherem Passspiel locker herunter. Kurz vor Schluss sorgte schließlich Harder für die endgültige Entscheidung, als sie einen von Dick erneut stark abgewehrten Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte (83.). Bayings knallte einen Freistoß noch an die Latte, Schüller schoss im Nachgang aus drei Metern über das Tor (89.), ehe die Nationalstürmerin mit einem feinen Lupfer nach einer noch feineren Außenristvorlage von Damnjanovic den Schlusspunkt setzte.
Damit blieben die Münchnerinnen auch im 22. Bundesligaspiel der Saison ungeschlagen und setzten damit einer ohnehin schon starken Meistersaison die Krone auf. Besonders in der Rückrunde waren die Münchnerinnen nicht zu stoppen, in der sie alle elf Partien gewinnen konnten. Im Nachgang an die Partie in Hoffenheim bekamen die Bayern-Frauen endlich auch die Meisterschale überreicht und durften sich von den zahlreich mitgereisten Fans feiern lassen.