Duell mit Folgen: Cufre (un.) verletzte sich bei diesem Tackling gegen Obasi. picture alliance
Hoffenheims Trainer Ralf Rangnick wechselte nach dem 2:2 in Karlsruhe zweimal. Hildebrand kehrte nach seiner Fleischwunde am Knie für Özcan ins Tor zurück, Vorsah ersetzte den Gelb-Rot-gesperrten Luiz Gustavo.
Hertha-Coach Lucien Favre nahm im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Bremen ebenfalls zwei Änderungen vor. Für Dardai (5. Gelbe) und Nicu begannen Piszczek und der zuletzt Gelb-gesperrte Ebert.
Nach kurzer Abtastphase übernahm Hoffenheim das Kommando und setzte die Hertha unter Druck. Trotz klarer Feldüberlegenheit der Rangnick-Elf wurde es im Berliner Strafraum zunächst aber nur selten brenzlig. Als Cufre, der bereits nach einer Viertelstunde wegen einer Knieverletzung durch Nicu ersetzt werden musste, der Ball im Strafraum an die Hand sprang, ließ Schiedsrichter Wolfgang Stark weiterspielen (6.). Salihovic gab erste Warnschüsse ab, verfehlte Drobnys Kasten aber jeweils knapp (8., 11.), ehe Ba ein Volley-Versuch misslang (16.).
Vom Hauptstadtklub war über weite Strecken nichts zu sehen. Pantelics Distanzschuss (18.) war für lange Zeit der einzig nennenswerte Vorstoß der Favre-Elf. 1899 bestimmte das Geschehen, schaffte es bis auf eine Ausnahme jedoch nicht, den Tabellenvierten in ernsthafte Bedrängnis zu bringen. Als der von Weis freigespielte Janker im Strafraum zum Abschluss kam, musste Drobny allerdings sein ganzes Können aufbieten, um das 1:0 zu verhindern (23.).
Das Match verflachte in der Folge. Der Herbstmeister blieb optisch überlegen, Glanzlichter fehlten dem vor sich hin plätschernden Duell aber lange Zeit völlig. Erst fünf Minuten vor der Pause wurde Berlin offensiv wieder aktiv und hatte plötzlich Erfolg. die TSG-Abwehr verlagerte sich zu weit nach rechts und gestattete Ebert auf der gegenüberliegenden Seite zu viel Platz. Pantelic bediente den 22-Jährigen, der in den Strafraum eindrang, Hildebrand mit einem Schuss ins kurze Eck überwand (40.) und der Hertha so die Halbzeitführung bescherte.
Der 29. Spieltag
Rangnick reagierte zur Pause und brachte mit Wellington für Weis einen dritten Angreifer. Am Spiel änderte das jedoch nur wenig. Berlin stand kompakt, Hoffenheim rannte engagiert an, Aufwand und Ertrag standen jedoch in einem Missverhältnis. Salihovic per Freistoß (53.) und Teber (59.) fanden in Drobny ihren Meister, während Ebert nach einem Gegenangriff Compper anschoss (58.).
Das Bemühen war 1899 keinesfalls abzusprechen, vor dem Tor wollte es aber einfach nicht klappen. Salihovic köpfte nach einer guten Teber-Flanke genau in Drobnys Arme (63.), ehe Obasi das Spielgerät in Folge einer Salihovic-Ecke aus vier Metern neben das Tor spitzelte (69.).
Eine Viertelstunde vor dem Ende setzte Rangnick alles auf eine Karte und brachte mit Sanogo den vierten Angreifer. Um ein Haar hätte sich diese Maßnahme prompt ausgezahlt, doch der Ivorer traf per Kopf nur das Lattenkreuz (77.). Damit nicht genug: In der Schlussphase schickte Rangnick mit Terrazzino sogar noch einen fünften Stürmer aufs Feld - es half alles nichts. Bezeichnend ein Salihovic-Freistoß in der 86. Minute. Der Bosnier jagte die Kugel bei seiner Paradedisziplin kläglich in die Mauer. 1899 versuchte alles, auch Hildebrand kam in den Schlusssekunden mit nach vorne - ohne Erfolg. Die Favre-Elf agierte clever, wurde nicht nervös und brachte den Sieg letztlich souverän über die Runden.
Hoffenheim gastiert am Samstag in einer Woche in Wolfsburg, die Hertha reist einen Tag später nach Hamburg.