Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann tauschte nach der Aufholjagd beim 4:4 in Mainz dreimal: Doppeltorschütze Uth stand ebenso in der Startelf wie Kaderabek und Amiri. Sie ersetzten Schär, Toljan (beide Bank) und den verletzten Schwegler (Innenbandriss im rechten Knie).
Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking musste auf Luiz Gustavo (Adduktoren) und Didavi (Knie) verzichten, die beide in dieser Saison bislang immer gespielt hatten. Knoche saß zudem auf der Bank. Insgesamt standen damit im Vergleich zum 0:0 gegen Köln drei Neue auf dem Platz: Wollscheid, Arnold und Vieirinha.
Wagner und Gomez (noch) ohne Tor-Glück
Bei Partien der TSG waren an den ersten beiden Spieltagen die meisten Tore gefallen, zwölf insgesamt. Genauso offensiv begannen die Hausherren auch gegen Wolfsburg. Weil die Gäste ebenfalls den Weg nach vorne suchten, entwickelte sich von Beginn an ein temporeiches Spiel. Beide Teams hätten schon in den ersten Minuten führen können, Amiri scheiterte an Casteels (4.), Wagner schlug ein Luftloch (6.).
1. Liga, 3. Spieltag
Nach einer Eckball-Serie der Wölfe, während der weder Gomez, Blaszczykowski und Wollscheid das Leder hinter die Linie brachten (7., 8., 9.), scheiterte auf der Gegenseite Kramaric am VfL-Keeper (14.). Eine Minute späte hätten die Gäste in Führung gehen müssen: Gomez scheiterte freistehend an Baumann, Draxler setzte den Nachschuss rechts daneben (15.).
In der Folge wurde die Elf von Dieter Hecking besser, Hoffenheim kam in der Abwehr zusehends ins Schwimmen. In der 19. Minute setzte sich Gomez stark gegen Bicakcic durch, legte quer auf Draxler. Der musste nur noch einschieben, scheiterte aber an Baumann, der seinen Schuss an die Oberkante der Latte lenkte. Fast hätte sich das direkt gerächt, doch Kramaric probierte es aus spitzem Winkel lieber selbst anstatt auf die besser postierten Teamkollegen abzugeben. So flog das Spielgerät übers Gehäuse (23.).
Anschließend ging es, zumindest was den Takt der Großchancen betraf, ruhiger zu. In den Zuspielen fehlte die Genauigkeit, die Zweikämpfe wurden ruppiger. 1899 musste ab Minute 37 zudem auf Süle verzichten, der mit einer Becken-Prellung den Platz verließ. Vogt sprang ein. Insgesamt hatte es im ersten Durchgang 20 Torschüsse gegeben. Dennoch ging es torlos in die Pause.
Baumann hält doppelt gut
Zunehmend beschäftigt: Oliver Baumann (re.) rettete einige Male stark gegen die Wolfsburger Angreifer. Getty Images
Nach Wiederanpfiff dauerte es einige Minuten, ehe das Chancen-Festival wieder von vorne begann. In der 54. Minute legte 1899 los: Rudy dribbelte sich auf der rechten Seite in den Strafraum und legte ab auf Uth. Der traf nur das Außennetz. Kurz darauf scheiterte Gomez nach einem Konter doppelt an Baumann: Der Keeper ließ seinen Kopfball zunächst abprallen, hatte den harmlosen Nachschuss aber sicher (58.).
Anschließend ließen die Kraichgauer die Wölfe kommen und konzentrierten sich auf die Defensivarbeit. Zwar hatten die Gäste dadurch ein optisches Übergewicht, in den Abschlüssen haperte es aber weiterhin. Baumann klärte gegen Blaszczykowski und Draxler (61., 62.), Wollscheid köpfte vorbei (64.). In Minute 73 traf Bruma per Kopf nur die Latte.
Demirbay verpasst das Abspiel
Die Sinsheimer warteten in dieser Saison noch auf ihren ersten Bundesliga-Dreier. In der Schlussphase schien das neuen Siegeswillen zu entfachen, denn plötzlich startete die TSG ihre Angriffe. Wagner scheiterte an Casteels (82.). Kurz darauf rettete der VfL-Torwart auch gegen Demirbay, der besser auf Wagner oder Szalai hätte abgeben sollen (85.). So war es nach 90 starken Minuten wieder nichts mit den drei Punkten. Dennoch stand bei 1899 erstmals hinten die Null, der VfL ist weiter ungeschlagen.
Hoffenheim ist bereits am Dienstag in Darmstadt zu Gast (20 Uhr), Wolfsburg empfängt zeitgleich Borussia Dortmund.