Hamburgs Trainer Daniel Thioune tauschte im Vergleich zum 1:1 in Kiel dreimal Personal: Hunt, Jatta und Wintzheimer verdrängten Ambrosius, Kittel und Narey auf die Bank.
Bochums Coach Thomas Reis veränderte den VfL nach dem 0:2 gegen Greuther Fürth gleich auf fünf Positionen: Lampropoulos, Chibsah, Eisfeld, Pantovic und Novothny saßen zunächst draußen, stattdessen begannen Bella Kotchap, Tesche, Holtmann, Blum und Zulj.
Bochum kauft fremdelndem HSV den Schneid ab
Durch Aggressivität und Dynamik bereitete Wintzheimer in der ersten Minute beinahe den Hamburger Führungstreffer vor, in der Folge gefielen allerdings eher die Gäste dank dieser Attribute. Der VfL versteckte sich überhaupt nicht und lief den HSV immer wieder hoch an, was den Spitzenreiter nicht wirklich zu seinem Spiel finden ließ.
Nach einer abwechslungsreichen Anfangsphase übernahm Bochum die Kontrolle und kam schließlich auch zu Chancen: Zoller scheiterte an Ulreich (19.), Zulj köpfte ziemlich freistehend drüber (21.). Mit ihrer ungewohnten 3-4-1-2-Grundformation überfordert wirkende Rothosen trafen vermeintlich ausgerechnet in ihrer schwächsten Phase - Dudziak hatte allerdings im Abseits gestanden (27.).
Der 8. Spieltag
Ulreich lädt ein
Auf der Gegenseite lud HSV-Keeper Ulreich die Gäste regelrecht ein, indem er den in den Strafraum geschickten Tesche plump zu Fall brachte. Zulj übernahm die Verantwortung und traf aus elf Metern halbhoch in die Mitte (35.). Bochum blieb auch in der Folge dominant und deutlich überzeugender, Soares verpasste per Flachschuss sogar eine Verdopplung der verdienten Pausenführung (45.).
Mit Schusschancen für Hunt (48.) und Wintzheimer (50.) kam Hamburg zwingender aus der Kabine, hatte nach einem Fehlpass des von Hunt in Bedrängnis gebrachten Ulreich aber Glück, dass Zulj nicht seinen zweiten Treffer erzielte (55.). Bochum blieb ein äußerst unangenehmer Gegner, der weiterhin nicht jede Chance nutzte - der freistehende Zoller köpfte zu harmlos (59.).
Auch Terodde vom Punkt - Blum traumhaft
Nach einer guten Stunde kam Leitsch zu spät gegen Hunt, auch der HSV bekam einen gerechtfertigten Strafstoß zugesprochen. Terodde verwandelte platziert unten links (65.) - und verlieh seiner Mannschaft Rückenwind. Nach einer Wechselorgie - Dudziak musste nach einem Tritt auf den Knöchel runter - gab plötzlich Hamburg den Ton an und spielte auf Sieg.
Gleichzeitig boten die Rothosen jede Menge Räume an: Nach einem Konter brach Zoller durch, dessen Abschluss Ulreich bärenstark an den Pfosten lenkte (75.). Drei Zeigerumdrehungen später streckte sich Hamburgs Schlussmann vergeblich, als der von Tesche steil geschickte Blum die Kugel vom rechten Strafraumeck sehenswert über Ulreich ins lange Eck hob - 2:1 für Bochum (78.).
Zwei Joker machen alles klar
Viel Zeit zum Aufbäumen blieb den Hausherren nicht: Nach einer Zulj-Flanke bekamen sie im Fünfer keinen Zugriff - der eingewechselte Ganvoula legte ab für den ebenfalls eingewechselten Chibsah, der aus kurzer Distanz den 3:1-Endstand markierte und damit die erste Hamburger Niederlage in der Liga besiegelte (82.). Dennoch bleibt der HSV Spitzenreiter im Unterhaus, der VfL springt vorübergehend auf Platz vier.
Hamburg gastiert am Sonntag (13.30 Uhr) in Heidenheim. Bochum empfängt am Montag (20.30 Uhr) Fortuna Düsseldorf.