HSV-Trainer Thorsten Fink musste im Vergleich zum 1:1 in Nürnberg auf Mancienne (Bänderriss) verzichten, für den Bruma in die Innenverteidigung rückte. Des Weiteren verdrängte Skjelbred Arslan aus der Startelf.
Bremens Coach Thomas Schaaf nahm nach der 0:5-Schlappe gegen Dortmund drei Personalwechsel vor: Für Prödl, Hunt und Elia durften Lukimya, Ignjovski und Ekici ran.
Das Derby erlebte bei leichtem Schneeregen einen munteren Auftakt. Rasant ging's hin und her zwischen den Strafräumen, trotz zweier Rudnevs-Chancen (1., 6.) fand Bremen, auch eingeladen von vielen Ungenauigkeiten im Spiel der Platzherren, seinen Rhythmus schneller. Junuzovic (5.) und Ekici (8.) prüften Adler bei einer ersten kleinen Drangphase, die schließlich Lukimya mit der Führung krönte: Ignjovski brachte das Leder aus dem rechten Halbfeld in die Mitte, Lukimya schraubte sich hoch und verlängerte mit dem Hinterkopf mit Hilfe des linken Pfostens zum 0:1 (9.).
Der HSV suchte zunächst vergeblich nach einer Antwort, machte sich das Leben mit etlichen Fehlpässen selbst schwer. Fast mühelos hielt die Werder-Defensive stand, lediglich Jansen versprühte bei seinen Flankenläufen etwas Gefahr, ohne dass daraus Chancen resultierten.
Die Schaaf-Elf hatte alles im Griff, wurde aber im weiteren Verlauf immer passiver. Die individuelle Klasse von Son brachte Hamburg zurück ins Geschäft: Der Südkoreaner erlief links einen Steilpass von Badelj und ließ Gebre Selassie auf dem Weg in den Strafraum zu leicht stehen. Sein Rechtsschuss aus spitzem Winkel war stramm, aber Mielitz sah bei dem Schuss hoch ins rechte Eck dennoch nicht gut aus (22.).
Der Ausgleich verschaffte den Hausherren Rückenwind. Jansen blieb links die Schwungfeder, allerdings kamen viele Flanken des Linksfußes nicht an und blieben immer wieder an der Innenverteidigung hängen.
Die Gäste wurden erst Ende des ersten Durchgangs wieder offensiver. De Bruyne schoss knapp vorbei (36.), auf der anderen Seite geriet van der Vaarts akrobatischer Versuch zu hoch (37.), ehe es in die Pause ging.
Der 19. Spieltag
Ohne Personalwechsel ging es nach Wiederanpfiff weiter, und der Liga-Dino erwischte einen Auftakt nach Maß: Westermanns Diagonalpass fand rechts Diekmeier. Nach dessen Flanke sprang der Ball zwischen Freund und Feind hin und her und von Son schließlich glücklich zu Aogo, der aus fünf Metern einnetzte, dabei aber vorher den Arm zu Hilfe nahm (46.).
Und die Gastgeber legten nach: Nach Sons Pass nach halblinks enteilte Aogo Gebre Selassie und flankte in die Mitte auf Rudnevs, der vor Schmitz einnetzte (52.). Doch Bremen schlug postwendend unter gütiger Mithilfe Adlers zurück, der Sokratis' Flachschuss aus 16 Metern durch die Hosenträger rutschen ließ (54.).
Die Akteure gönnten sich nun kaum mehr eine Verschnaufpause. Schmitz (56.), de Bruyne (61.) und Ekici (63.) standen mehr oder minder dicht vor dem Ausgleich, van der Vaart verpasste auf der anderen Seite unkonzentriert das 4:2 (57.).
Mitte des zweiten Abschnitts hing die Partie durch. Nun fehlte es an Strafraumszenen, die Defensivreihen hatten alles im Griff. Die Schlussphase brach an, Bremen versuchte verzweifelt, in aussichtsreiche Position zu kommen, was kaum gelang.
Die Hausherren konterten immer wieder gefährlich - mit Folgen für die Grün-Weißen: Fritz kam bei seiner Grätsche gegen Arslan etwas zu spät, bereits gelbverwarnt sah der Kapitän folgerichtig die Ampelkarte (80.). Die sah auch der eingewechselte Arnautovic. Nach Foulspiel des Österreichers zückte Kinhöfer Gelb und Sekunden später nach lediglich angetäuschtem Ballwegschlagens des Jokers gelb-Rot - eine überzogene Entscheidung (90.+1). Und dann war Schluss.
Hamburg hat am Samstag (15.30 Uhr) erneut ein Heimspiel und trifft auf Eintracht Frankfurt. Bremen eröffnet den Spieltag am Freitag (20.30 Uhr) und begegnet beim nächsten Nord-Duell dem Gast aus Hannover.