Gerade einmal gut 41 Stunden nach dem mageren 1:1 gegen den FC Kopenhagen im UEFA-Cup musste der Hamburger SV gegen den Ligarivalen aus Frankfurt antreten. Wie schon am Donnerstag fehlten Boulahrouz (Meniskusreizung) und Wicky (Muskelfaserris). Beinlich kam für Klingbeil in die Mannschaft, im Angriff stand Geburtstagskind Barbarez an Stelle von Takahara wieder in der Startelf. Nach der 0:2-Niederlage in Hannover in der vergangenen Woche veränderte Eintracht-Trainer Funkel seine Anfangsformation im zweiten Auswärtsspiel in Serie auf drei Positionen. Chris, Preuß und Lexa spielten für Ochs, Huggel und Cha. Erneut war Amanatidis der einzige nominelle Stürmer.
Die Hanseaten starteten engagiert in die Partie und hatten früh durch Reinhardt eine gute Kopfballgelegenheit, doch war den Hamburgern fehlende Konzentration gerade im Abwehrbereich anzumerken. Die Eintracht nutzte dies durch schnelles Spiel nach vorne aus und kam so auch zu Chancen. Zwar waren die Doll-Schützlinge spielerisch leicht überlegen und hätten durch Barbarez und Mahdavikia auch in Führung gehen können, doch die besseren Tormöglichkeiten in der ersten Hälfte hatten die Hessen. Lexa mit einem Freistoß sowie Amanatidis per Volleyschuss scheiterten am gut aufgelegten Wächter im HSV-Gehäuse. Letztlich war das torlose Remis zur Halbzeit leistungsgerecht.
Zu Beginn des zweiten Abschnitts zeigten sich die Frankfurter mit mehr Zug zum Tor, ohne jedoch hochkarätige Gelegenheiten herauszuarbeiten. Danach verflachte die ohnehin nicht gerade hochklassige Partie weiter. Beide Mannschaften waren vor allen Dingen auf sichere Defensivarbeit bedacht. Erst in der Schlussphase erhöhten die Hanseaten noch einmal die Intensität. Fünf Minuten vor dem Ende gelang der Doll-Elf dann, als alles schon auf ein 0:0 hindeutete, der vermeintliche Siegtreffer. Nach einer Ecke und einem unkontrollierten Kopfball von Reinhardt fiel der Ball vor die Füße von van Buyten, der aus kurzer Distanz mit einem Schuss ins linke Eck einnetzte (86.). Dies brachte Frankfurts Trainer Funkel so sehr in Rage, dass er von Referee Kinhöfer nach turbulenten Szenen an der Außenlinie auf die Tribüne geschickt wurde. Doch sein Team konnte dennoch noch einmal kontern. Der kurz zuvor eingewechselte Cha erzielte nach einer Standardsituation aus kurzer Distanz am rechten Pfosten den von den Hessen umjubelten Ausgleichstreffer (90.).
Die Frankfurter Eintracht kommt beim Hamburger SV zu einem nicht unverdienten Punkt, gleichzeitig der erste Auswärtspunkt dieser Saison für die Hessen. Den Hanseaten war nach dem UEFA-Cup-Spiel weniger als zwei Tage zuvor deutlich fehlende Spritzigkeit und Konzentrationsmängel anzumerken. Dennoch bleibt der HSV damit in dieser Spielzeit in Pflichtspielen unbesiegt.