Erzielten drei der vier Hamburger Tore: Nigel de Jong (li.) und Paolo Guerrero. dpa
Im Vergleich zum 1:2-Pokal-Aus n.V. beim VfL Wolfsburg gab es beim Hamburger SV zwei Änderungen: In der Abwehr vertraute Coach Huub Stevens auf Jerome Boateng, Benjamin musste für ihn weichen. Zudem ersetzte Trochowski Kompany. Frankfurts Coach Friedhelm Funkel musste nach dem 1:0-Erfolg über Werder Bremen drei Änderungen vornehmen: Russ, Toski und Mantzios ersetzen Ochs (Gelbsperre), Chris (Fußsohlenverletzung) und Amanatidis (Handverletzung).
Die Anfangsphase gehörte eindeutig dem Hamburger SV, der aggressiver in die Zweikämpfe ging und den Ball besser laufen ließ. Ehe die Frankfurter sich richtig sortieren konnten, lagen sie auch schon zurück: Van der Vaart erkämpfte sich auf der linken Seite das Spielgerät und passte auf Trochowski. Dessen Flanke köpfte Guerrero aus elf Metern auf das Tor. Eintracht-Keeper Nikolov rutschte weg und hatte so keine Chance, den Ball zu halten.
Der 22. Spieltag
Und das Stevens-Team hätte in dieser Phase sogar nachlegen können, wenn nicht sogar müssen. In der elften Minute nahm Guerrero eine scharfe Hereingabe durch van der Vaart direkt ab, sein Schuss wurde im letzten Moment noch zur Ecke abgewehrt. Und in der 15. Minute musste Nikolov bei einem Reinhardt-Kopfball sein ganzes Können aufbieten, um weiteres Ungemach zu verhindern.
Erst Mitte der ersten Halbzeit konnte sich Frankfurt etwas befreien und eigene Akzente setzen. Allerdings gelangen den Hessen in der Offensive kaum gelungene Aktionen. Nach einem leichtfertigen Ballverlust von Jarolim bot sich ihnen aber die Chance zum Ausgleich. Spycher hatte daraufhin freie Bahn. HSV-Keeper Rost musste den Schuss des Schweizers abprallen lassen, war dann aber beim Nachschuss durch Fenin auf dem Posten (30.). Das Niveau der Partie nahm mit zunehmender Spieldauer ab. Zwar kontrollierte der HSV weiter das Geschehen, ließ jedoch den Zug zum Tor aus der Anfangsviertelstunde vermissen. Zudem leisteten sie die Hanseaten weitere Nachlässigkeiten in der Defensive. So kam Frankfurt noch zu einer zweiten Chance, doch Rost war Sekunden vor dem Pausenpfiff nach einem Pass von Spycher einen Schritt vor Fink am Ball und konnte klären.
Ohne personelle Änderungen betraten beide Teams wieder den Rasen. Frankfurt zeigte zu Beginn des zweiten Abschnitts mehr Aggressivität in den Zweikämpfen und attackierte den HSV früher. Die Partie war nun etwas offener, aber nur bis zur 57. Minute. Dann ließ die Eintracht-Abwehr nach einem langen Ball von van der Vaart de Jong aus den Augen. Der Mittelfeldspieler hatte freistehend keine Mühe, per Kopf die Vorlage seines Landsmanns zum 2:0 einzuköpfen.
Frankfurts Keeper Oka Nikolov musste viermal hinter sich greifen. dpa
Es folgte die beste Phase der Hamburger. Nach einer Stunde hatten die Hessen Glück, dass Nikolov eine verunglückte Flanke von van der Vaart, die zum gefährlichen Torschuss wurde, im letzten Moment noch klären konnte. Mitten in der Drangphase schlugen die "Adler" dann aber zurück. Nach einem Weissenberger-Freistoß köpfte Kyrgiakos zum 1:2 ein (70.).
Nun war plötzlich die Eintracht am Drücker. Auch Funkel witterte die Chance und wechselte mit Amanatidis seinen besten Torschützen ein. Der Grieche spielte mit einer Spezialschiene an der operierten Hand. Doch die Maßnahme sollte nicht mehr fruchten. In der 79. Minute konnte Nikolov einen Schuss von van der Vaart nicht festhalten, Guerrero setzte nach und staubte zum 3:1 ab. Damit war der Widerstand der Frankfurter gebrochen, der eingewechselte Zidan erzielte in der 83. Minute den Endstand.
Bevor der Hamburger SV am kommenden Sonntag in Nürnberg gefordert sein wird, wartet am Donnerstag im Achtelfinale des UEFA-Cups noch Bayer Leverkusen. Eintracht Frankfurt trifft am Samstag auf den VfL Bochum.