In einem über weite Strecken erschreckend niveauarmen Bundesligaspiel gab es für zwei schwache Mannschaften gerechterweise jeweils nur einen Punkt. Kombinationen über mehr als zwei Stationen hatten Seltenheitswert. Das schnelle Umschalten von Abwehr auf Angriff sowie gefährliche Zuspiele in die Spitze gelangen nur selten, weil die individuelle Fehlerquote im Aufbauspiel auf beiden Seiten zu hoch war. Sowohl den Hamburgern als auch den Kölnern fehlte eine ordnende Hand im Mittelfeld.
Der HSV, bei dem Breitenreiter, Hartmann, Hollerbach und Fischer neu in der Anfangsformation standen, war zu Beginn beider Halbzeiten das klar feldüberlegende Team. In der ersten Hälfte verpaßten die Gastgeber es jedoch, die Verwirrung in der Kölner Verteidigung, bedingt durch die zwei frühen Wechsel auf zentralen Positionen auszunutzen. Der 1. FC Köln, mit Oliseh für Andersen, wirkte ängstlich, es wurde kaum nachgerückt, und die einzige Spitze Kohn hing fast völlig in der Luft.
Auch in der zweiten Hälfte spielte der HSV rat- und kopflos gegen die jetzt kompakter stehende Kölner Defensive an. Die sonst so starke Flügelzange Spörl/Albertz blieb absolut wirkungslos und Bäron, jetzt einziger Stürmer, fehlte die Unterstützung. Wie schon im ersten Durchgang befreiten sich die Gäste in der letzten Viertelstunde aus der Hamburger Umklammerung und hatten durch Goldbaek sogar die Entscheidung auf dem Fuß.
Es berichten Hans-Günter Klemm und Manfred Münchrath