Mit vier Änderungen im Vergleich zur 0:1-Niederlage gegen Bayern München in der vergangenen Woche ging Klaus Toppmöllers HSV in die Partie. Für die Gelb-gesperrten Wicky und Hollerbach kamen Hoogma und Rahn in die Mannschaft. Im Mittelfeld ersetzte Benjamin Beinlich und im Sturm kam Romeo für Takahara zum Zug. Leverkusens Trainer Klaus Augenthaler baute sein Team im Vergleich zu der 1:3-Heim-Niederlage gegen Bochum ebenfalls auf vier Positionen um. Der Gelb-Rot-gesperrte Juan wurde von Placente vertreten. Lucic ersetzte den verletzten Lucio und im Mittelfeld mussten Franca und Balitsch für Schneider und Bierofka weichen.
Bayer Leverkusen begann vorsichtig, hatte aber trotzdem ein kleines spielerisches Übergewicht in den Anfangsminuten. Doch der HSV kam nach zehn Minuten ins Spiel und auch gleich zum Führungstreffer. Rahn schlug einen Freistoß hoch in den Leverkusener Strafraum. Romeo kam zwar nicht zum Kopfball, doch Nowotny legte mit einem unglücklichen Kopfball den Ball in die Beine von Hoogma. Der HSV-Verteidiger ließ sich nicht zwei Mal bitten und zog aus der Drehung ab. Gegen den Flachschuss aus acht Metern hatte Bayer-Keeper Butt keine Abwehrchance. Bayer zeigte sich zunächst nicht geschockt und versuchte sofort dagegen zu halten. Doch Lucic hatte mit einem Kopfball an die Latte nach einem Babic-Freistoß Pech. Dann spielte nur noch der HSV. Immer wieder deckten die Hanseaten die Schwächen in der Leverkusener Abwehr, vor allem bei hohen Bällen, auf. Eine hohe Flanke führte folgerichtig auch zum 2:0. Schlicke hatte auf Romeo geflankt, der das Kopfball-Duell gegen Lucic für sich entschied, und den Ball gegen den Pfosten köpfte. Placente und Mahdavikia sprinteten beide nach dem Abpraller. Mahdavikia kam dabei zu Fall und Schiedsrichter Fröhlich entschied ohne zu zögern auf Strafstoß. Mahdavikia verwandelte den fälligen Elfmeter sicher in die linke untere Ecke. Jetzt war Bayer zunächst völlig von der Rolle. Der HSV hatte Torchancen im Minutentakt, doch ein Tor wollte zunächst nicht gelingen. Die HSV-Fans mussten bis zur 37. Minute warten, ehe Bayer-Keeper Butt wieder hinter sich greifen musste. Jarolim hatte Mahdavikia am rechten Flügel steil geschickt. Der HSV-Stürmer ließ Placente locker stehen und flankte von der Toraus-Linie in den Rücken der Leverkusener Abwehr. Dort stand ein völlig freier Romeo, der aus sechs Metern ohne Probleme verwandeln konnte. Leverkusen versuchte dagegen zu halten, rannte sich allerdings an der HSV-Abwehr fest. Nur ein Erfolgserlebnis war Bayer vergönnt. Eine Flanke von Nowotny prallte unglücklich von Hoogma ab. Schneider schnappte sich den Ball und ließ HSV-Keeper Wächter mit einem platzierten Flachschuss in die linke Ecke keine Chance. Die ersten Minuten der zweiten Hälfte verschlief der HSV scheinbar völlig. Über den eingewechselten Franca stürmte Leverkusen nach vorne und erarbeitete sich auch Torchancen. Doch Franca und Schneider vergaben in der ersten Viertelstunde nach Wiederanpfiff. Nach gut 60 Minuten meldete sich der HSV im Spiel zurück. Doch Takahara vergab eine große Chance, indem er freistehend über das Tor zielte. Weiterhin überließen die Hamburger Leverkusen das Spiel, zogen sich weit zurück und warteten auf Konter. Doch das Spiel des HSV war über weite Strecken der zweiten Hälfte zu ungenau. Der Schwung der ersten 45 Minuten war dahin. Die Leverkusener konnten mit dem Platz, der ihnen im Mittelfeld gewährt wurde allerdings auch nicht viel anfangen, so dass die Partie über weite Strecken der zweiten Hälfte ohne echte Torchancen auskommen musste. Erst in der Schlussphase kamen beide Mannschaften noch einmal zu Gelegenheiten, doch Schneider für Leverkusen und Mahdavikia für Hamburg scheiterten. Mit dieser Niederlage setzt sich die Talfahrt von Bayer Leverkusen, weiterhin nur ein Punkt aus den nunmehr fünf Spielen der Rückrunde, fort, während der Hamburger SV mit den drei Punkten wieder mit einem Auge auf die lukrativen UEFA-Cup-Plätze schielen kann.