Personal: HSV-Trainer Frank Pagelsdorf ersetzte den gesperrten Panadic durch Vogel. Hollerbach übernahm für Grammozis die linke Mittelfeldseite, während Spörl für Curtianu ins Team kam. Beim VfB Stuttgart änderte Ralf Rangnick seine Mannschaft auf drei Positionen. Für Schneider, Oswald und Frommer kamen Verlaat, Soldo und Carnell in die Anfangsformation.
Taktik: Der Hamburger SV mit gewohnter Offensivausrichtung. Drei Spitzen, Dreierabwehrkette, dazwischen eine Raute mit der zentralen Achse Ernst/Spörl und den Außen Groth/Hollerbach - Stuttgart sollte von Beginn an unter Druck gesetzt werden und dies möglichst über die Außenpositionen.
Der VfB Stuttgart vertraute einer Vierer-Abwehrkette, in der Verlaat die Chefrolle beanspruchte. Davor spielten in einer Vierer-Formation Zeyer und Soldo zentral, während Carnell (links) und Djordjevic (rechts) für Power auf den Seiten sorgen sollten. Balakov als hängende Spitze unterstützte abwechselnd Mittelfeld oder Angreifer Bobic. Ein System, daß durch gute Raumaufteilung auf Ballgewinn und schnelles Umschalten ausgerichtet war.
Spielverlauf: Der Hamburger SV stolperte ins Spiel. Zunächst klappte weder Abstimmung noch die Zusammenarbeit. Die Norddeutschen waren zu weit weg vom Gegner, der daraus Kapital schlug. Verlaat legte mit der Brust auf, Bobic traf volley zur nicht unverdienten Führung.
Die Hanseaten, die nach dem Ausgleich durch Kirjakow früh durch den Ausfall Hollerbachs umstellen mußten, fanden durch aggressives Zweikampfverhalten zum Spiel, litten aber darunter, daß Yeboah in der Spitze total enttäuschte und Spörl als Paßgeber hinter den Erwartungen zurückblieb. Die Stuttgarter dagegen wirkten spielerisch reifer und verschoben sich im Mittelfeld geschickt, kamen dadurch immer wieder in Ballbesitz und hatten in Balakov einen Spielmacher mit Ideen.
Bei den Hamburgern machte sich Panadic' Fehlen in der Hintermannschaft bemerkbar. So sorgte Bobic für viel Wirbel, weil er die Abstimmungsprobleme ausnutzte. Vogel, der zentral spielte, gab sich viel Mühe, wirkte aber nicht immer souverän. Entschieden wurde die Partie durch zwei fragwürdige Elfmeter (siehe Nachgefragt), die Butt eiskalt verwandelte.
Fazit: Der HSV brachte als glücklicher Sieger den Vorsprung über die Zeit.
Es berichtet Hubert Meyer