Bundesliga

SPIELBERICHT

SPIELBERICHT

Wolfsburgs Trainer Willi Reimann verzichtete trotz des Ausfalls von Meißner auf einen zweiten Stürmer, brachte stattdessen mit Deering einen Mittelfeldspieler, der als eine Art hängende zweite Spitze neben Präger agierte. Sein Kollege Frank Pagelsdorf stellte die Mannschaft, die in Gladbach ein 1:1 erzielt hatte, auf drei Positionen um. Für Molata spielte Schnoor den zweiten Manndeker neben Fischer, während auf der rechten Außenbahn Schopp den gesperrten Böger vertrat. Zugunsten des zusätzlichen Angreifers Yeboah opferte er den zweiten defensiven Mittelfeldspieler Andreas Zeyer. Die Absicht dieser offensiveren Einstellung war klar. Der HSV wollte im eigenen Stadion mehr Druck erzeugen. Dies gelang in der Anfangsphase auch. Vor allem, weil Gravesen den Libero sehr offensiv interpretierte und für ständiges Überzahlspiel im Mittelfeld sorgte. Die Wolfsburger setzten im Gegensatz zum in Raumdeckung spielenden HSV ganz auf Manndeckung. Spies kümmerte sich um Salihamidzic, Dammeier versuchte die Kreise von Spörl zu stören. Kovacevic (gegen Dembinski) und Kryger (gegen Yeboah) folgten den HSV-Stürmern auf Schritt und Tritt. Sie übergaben nur einmal. Nach zwanzig Minuten und der ersten HSV-Chance durch Yeboah ließ Reimann die Partner tauschen. Der Hamburger SV, der nach dem unglücklich abgefälschten Reyna-Freistoß in Rückstand geriet, verlor danach seine Linie und verkrampfte immer mehr. Zwar stimmte noch der Einsatzwille, doch Unsicherheit schlich sich in die Aktionen. Das Flügelspiel wurde vernachlässigt, Schopp enttäuschte ebenso wie sein Pendant Hollerbach. Auch später als Salihamidzic Hollerbachs Rolle übernahm, kamen kaum Flanken in den Strafraum. So rannte sich der HSV mit seiner zentralen Spielweise immer wieder im Abwehrnetz, das von Keller und seiner Hintermannschaft aufgezogen wurde, fest. Die Gäste, die in der Defensive überzeugten, lauerten auf Konter, die meistens über Greiner (rechts) und Regisseur Reyna aufgezogen wurden. Eine Spielweise, die viel Geduld erforderte aber belohnt wurde, als Präger mit einem tollen Solo das 2:0 erzielte. Ein Torjäger, von dem der HSV am Samstag nur träumen konnte, denn weder Yeboah, Dembinski noch die später eingewechselten Weetendorf oder Breitenreiter konnten überzeugen. Eine desolate Leistung des Hamburger SV, der von einer diszipliniert auftretenden Mannschaft aus Wolfsburg ausgekontert wurde. Schnoors 1:2 war nicht mehr als Ergebniskosmetik.