2. Bundesliga (D)

HSV: Walters Kampf gegen die Nebengeräusche

Statt Heidenheim dominierten Dompé und Co. die Schlagzeilen

HSV: Walters Kampf gegen die Nebengeräusche

HSV-Coach Tim Walter hat derzeit außerordentlich viel zu moderieren.

HSV-Coach Tim Walter hat derzeit außerordentlich viel zu moderieren. IMAGO/Fotostand

Dass Jean-Luc Dompé und William Mikelbrencis mindestens mit überhöhter Geschwindigkeit und anschließender Unfallflucht über die Stränge geschlagen haben, wird der HSV mit einer hohen Geldstrafe sanktionieren. Insbesondere Dompé steht als Fahrer und Unfallverursacher im Fokus, aber Walter stellt klar: "Wenn er sich sportlich qualifiziert, dann darf er am Wochenende auch ran." Bereits seit Donnerstag sind die beiden Franzosen wieder im Mannschaftstraining, und für ihren Chef ist entscheidend: "Dass es ein schwerer Fehler war, hat er eingesehen. Es ist ein Verhalten, dass wir so nicht akzeptieren. Aber er hat sich vor der Mannschaft dafür entschuldigt."

"Ich versuche, den Jungs beizubringen, zu Fehlern zu stehen"

Was Walter besonders wurmt am Vorfall vom Montagabend, ist die Flucht seines Spielers vom Unfallort. Weil es seinem Credo widerspricht: "Ich versuche, den Jungs beizubringen, zu Fehlern zu stehen. Auch auf dem Platz. Diese Umgangsform haben wir auch in der Kabine. Aber er ist sich seines Fehlers bewusst." Und soll deswegen Teil der Gruppe bleiben.

Dass Dompé wie zusätzlich der Fall Mario Vuskovic in dieser Woche die Schlagzeilen in der Hansestadt beherrschte und nicht das Spitzenspiel beim FCH, empfindet Walter nicht als Neuland. "So ist das Leben und das Leben spielt Kapriolen. Es ist nicht neu für uns." Tatsächlich bestimmen außersportliche Schlagzeilen bereits den gesamten Saisonverlauf, zumeist ging es in diesen bislang jedoch um vereinspolitische Themen. Walter indes sieht seine Mannschaft gut gerüstet, auch jene Dinge zu verarbeiten, die nun die Kabine betreffen. "Die Jungs gehen gut damit um. Wir haben schon oft bewiesen, dass wir solche Dinge meistern können. Es ist unser Job, professionell mit Nebengeräuschen umzugehen."

Stärkste Heim- gegen die beste Auswärtsmannschaft

In Heidenheim sollen jene Nebengeräusche ausgeblendet werden. "Es ist ein schwerer Gang", weiß Walter, "der FCH ist die stärkste Heimmannschaft der Liga. Aber wir sind die beste Auswärtsmannschaft. Und wir sind so selbstbewusst, dass wir auch dort gewinnen wollen." Es wäre die beste Art und Weise, die außersportlichen Themen ein wenig in den Hintergrund zu rücken. Nicht dabei mithelfen kann Jonas David, der auch am Freitag wegen Hüftproblemen nicht mit der Mannschaft trainiert hat.

Sebastian Wolff