Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl nahm nach dem 1:0-Sieg in Leipzig nur einen Tausch vor: Levels bekleidete anstelle von Engel (Schultereckgelenkssprengung) die Position des Rechtsverteidigers und gab sein Startelf-Debüt im Trikot der Schanzer. Kaiserslauterns Coach Kosta Runjaic beließ es nach dem 3:0-Heimsieg gegen Aue bei der selben Startformation.
Die Zuschauer im Ingolstädter Audi-Sportpark sahen einen munteren Auftakt, beide Mannschaften begannen forsch. Es entwickelte sich ein intensives Spiel, das zunächst nur zwischen den beiden Strafräumen ausgetragen wurde. Kaiserslautern hatte mehr Ballbesitz und erarbeitete sich die erste gute Möglichkeit: Schulze flankte, Lakic köpfte - doch Özcan war zur Stelle und parierte (10.).
Younes ein Aktivposten beim FCK
Kaiserslautern hatte auch nach der Anfangsviertelstunde mehr vom Spiel, Ingolstadt zog sich recht weit zurück, setzte hin und wieder zu schnellen Gegenangriffen an, doch die Roten Teufeln erstickten diese meist im Keim. Die Runjaic-Elf versuchte es oft über die linke Seite, wo Younes einer der Aktivposten war. Die Leihgabe aus Gladbach initiierte auch die zweite FCK-Chance: Er legte für Jenssen in den Rücken der Abwehr. Dessen Versuch wurde geblockt und fiel Lakic vor die Füße, Morales warf sich aber gerade noch in seinen Schuss (26.).
Ingolstadt trat offensiv kaum in Erscheinung. Im Mittelfeld spielte der Tabellenführer zwar ordentlich mit, daher sahen die Zuschauer ein nicht unattraktives Spiel. Doch im letzten Drittel fehlte den Schanzern der letzte Pass. So blieb das Hasenhüttl-Team in den ersten 45 Minuten ohne nennenswerte Gelegenheit.
Özcan pariert mit der Brust
Anders die Gäste. Wieder war Younes der Protagonist. Der Deutsch-Libanese durfte im Strafraum freistehend abziehen, doch Özcan war mit der Brust auf dem Posten (35.). So ging es torlos in die Umkleiden.
Der 17. Spieltag
Aus diesen kam Ingolstadt etwas aktiver raus. Die Hausherren waren nun besser in der Partie. Der frühe Lohn: die Führung. Nach einem Freistoß von Groß kam Hinterseer im Fünfmeterraum frei zum Schuss und hatte keine Mühe, die Kugel über die Linie zu drücken (52.). Wenig später schwächte sich Kaiserslautern selbst: Younes erlaubte sich ein überflüssiges Foulspiel, als er gegen Hübner den Fuß draufhielt - Gelb-Rot (60.).
In Überzahl übernahm Ingolstadt gegen dezimierte Gäste mehr und mehr den Dirigentenstab. Mit der Führung im Rücken und der numerischen Überlegenheit spielte der FCI äußerst clever. Kaiserslautern verlor nach dem Platzverweis völlig den Faden und konnte die Hintermannschaft der Schanzer kaum mal in Verlegenheit bringen. Die Roten Teufel leisteten sich zu viele Fehlpässe. Ein Plan, wie sie nach dem Rückstand zurückkommen könnten, war nicht erkennbar.
Morales an den Pfosten, Lex an die Latte
Die Hausherren gaben nun den Ton an. Leckie verzog einmal aus spitzem Winkel (68.), wenig später schoss er zu unplatziert (75.). Dann entschied Lex die Partie: FCI-Keeper Özcan schlug den Ball lang nach vorne, plötzlich war der Joker frei durch und hob das Leder über Sippel - 2:0 (84.). Morales traf wenig später den Pfosten (86.), Lex die Latte (87.). Kaiserslautern geriet in den Schlussminuten gehörig ins Schwimmen und konnte von Glück reden, nicht den dritten Treffer kassiert zu haben.
Mit dem Dreier setzte sich der Herbstmeister in der Tabelle weiter ab - und bleibt vor eigenem Publikum ungeschlagen. Die starke Heimbilanz können die Schanzer bereits am Mittwoch (17.30 Uhr) ausbauen, wenn St. Pauli zu Gast ist. Gleichzeitig bekommt es Lautern mit 1860 München zu tun.