Bundesliga (D)

Jetzt schlägt die Zhang-Stunde

Der Chinese steht vor seinem Bundesliga-Debüt für Wolfsburg

Jetzt schlägt die Zhang-Stunde

Steht vor dem Bundesliga-Debüt: Wolfsburgs chinesischer Winterzugang Xizhe Zhang.

Steht vor dem Bundesliga-Debüt: Wolfsburgs chinesischer Winterzugang Xizhe Zhang. imago

Eine schnelle Drehung, ein wuchtiger Abschluss, drin ist der Ball. Als Xizhe Zhang am Mittwoch im Trainingsspiel gegen Diego Benaglio sehenswert trifft, durfte sich Dieter Hecking bestätigt fühlen. "In den vergangenen drei, vier Wochen hat er einen richtigen Schritt gemacht", lobt der Trainer den Chinesen, der mit langem Anlauf nun doch noch zu seinem ersten Bundesligaeinstz im VfL-Trikot kommen könnte.

Am vergangenen Wochenende in Paderborn sei er schon dicht dran gewesen, sagt Hecking. Eine Verletzung von Linksverteidiger Ricardo Rodriguez, der wegen Rückenproblemen auch am Mittwoch nicht trainieren konnte, verhinderte jedoch die geplante Einwechslung des offensiven Mittelfeldmannes. "Er hat Fortschritte gemacht, der Trainer will das belohnen", erklärt auch Manager Klaus Allofs, der den Mittelfeldspieler im Winter von Beijing Guo'an zum VfL holte und permanent unterstrich, dass der Asiate mehr als nur ein Werbegag sei.

Sportliche Anpassungsprobleme und sprachliche Hürden

Bis dato war Zhang freilich nicht einmal das. Zu groß ist der Unterscheid von der Bundesliga zur China Super League, wo der 24-Jährige zuvor ausschließlich gespielt hat. Zu den sportlichen Anpassungsproblemen gesellten sich sprachliche Hürden. "Die Schwierigkeit der Verständigung ist enorm", erklärte Hecking schon im Januar. Der dem Spieler an die Seite gestellte Dolmetscher, der bei jeder Einheit dabei ist, hilft, wo er kann. Auf dem Platz aber muss Zhang alleine klarkommen. Und das funktionierte anfangs schlecht, mittlerweile aber immer besser.

Reicht die Qualität Zhangs für einen Champions-League-Klub?

Jetzt soll Zhangs Stunde in der Bundesliga schlagen. Zu einem Zeitpunkt freilich, zu dem es beim bereits für die Champions League qualifizierten VfL nicht mehr um ganz viel geht. Fraglich bleibt deshalb, ob die Qualität Zhangs reicht, um in der nächsten Saison ein fester Bestandteil des VfL-Kaders zu sein. Einen Hinweis könnten die letzten beiden Bundesligapartien gegen Dortmund und Köln geben - wenn Dieter Hecking den Chinesen spielen lässt.

Thomas Hiete