Trotz feststehenden Abstiegs hatte Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht die Erwartung an seine Mannschaft, "die Saison professionell zu Ende zu spielen". Seine Lilien, bei denen Brunst an alter Wirkungsstätte (von 2015 bis 2017 für die zweite Mannschaft Wolfsburgs aktiv) im Tor den Vorzug vor Stammkeeper Schuhen erhalten hatte, verzeichneten auch die erste nennenswerte Aktion: Skarkes Schuss nach einem Umschalten strich knapp am Pfosten vorbei (5.).
Insgesamt präsenter in der Anfangsphase waren die Wölfe. Und das obwohl es insgesamt fünf Wechsel in der Startelf gab: Abwehrchef Bornauw (5. Gelbe Karte), Sechser Vranckx (Verletzung am Innenband) und der zuletzt angeschlagene Zesiger (immerhin Bank, wurde später eingewechselt) standen nicht zur Verfügung, Jenz, Maehle und Paredes starteten. Außerdem waren im Vergleich zum 2:1-Sieg in Freiburg auch Majer und Wimmer anstelle von Fischer und Tiago Tomas dabei.
Wölfe beißen schnell zweimal zu
Den Druck der ersten Minute münzte der VfL auch gleich mit einem Doppelschlag in Tore um. Wimmer setzte eine schlechte Hacken-Klärung von Justvan ins Eck (8.). Kurz drauf schloss Wind nach einem weiten Abschlag von Casteels und den Stationen Baku und Majer zum 2:0 ab (11.).
Die Gäste agierten sehr fehlerbehaftet und hatten mit dem schnellen Spiel der Wölfe erhebliche Probleme. Für Kempe (kurzfristig ausgefallen) gab Mehlem sein Comeback, zudem wurden nach dem 0:1 gegen Heidenheim Jannik Müller und Pfeiffer von Andreas Müller und Justvan ersetzt.
Lilien werden aktiver
Der VfL agierte nach rund 25 Minuten aber nicht mehr so druckvoll wie in der Anfangsphase, trotzdem hatten die Gastgeber alles im Griff. Der SVD, bei dem Jannik Müller früh für den angeschlagenen Maglica ins Spiel kam (34.), wurde erst kurz vor der Pause mutiger. Dort wäre eine verlängerte Majer-Ecke dann fast zum 3:0 für Wolfsburg eingeschlagen, Wimmer lenkte die Kugel aber aus wenigen Zentimetern per Kopf nur über die Latte (42.).
Bundesliga, 32. Spieltag
Es folgte die beste Phase der Gäste: Erst zirkelte Skarke knapp über den Kasten (43.). Kurz darauf sicherte Casteels bei Nürnbergers direkt getretenem Freistoß die 2:0-Pausenführung (45.).
Fernschüsse sind angesagt - Cerny macht alles klar
Kurz nach Wiederbeginn musste auch Brunst einen Freistoß gegen Arnold entschärfen (49.). Die Wölfe waren weiterhin spielbestimmend, ließen im letzten Drittel aber die letzte Konsequenz vermissen. So waren Distanzschüsse meist das Mittel der Wahl. Versuche von Paredes (53.) und Majer (74.) strichen über, respektive neben das Tor, Arnolds Kracher entschärfte Brunst (62.). Wind konnte zudem einen Ecken-Abpraller nicht im Tor unterbringen (64.).
In Gefahr geriet der dritte Sieg in Serie (Novum in dieser Saison!) aber nicht mehr, denn die Gäste aus Darmstadt waren schlicht zu harmlos. Den Endstand besorgte der eingewechselte Cerny: Erst hatte er noch alleine vor Brunst das leere Tor verfehlt (87.), ehe er wenig später eine Hereingabe des ebenfalls eingewechselten Kaminski volley ins lange Eck legte (90.+3).
Als nächstes steht für Wolfsburg das Gastspiel beim deutschen Rekordmeisters FC Bayern München auf dem Programm (Sonntag, 17.30 Uhr). Darmstadts Bundesliga-Abschiedstournee geht ebenfalls am Sonntag zuhause gegen Hoffenheim weiter (15.30 Uhr).