Karlsruhes Trainer Alois Schwartz, der mit dem Zweitliga-Aufsteiger zuletzt vor der Länderspielpause eine Durststrecke durchgemacht hatte (drei Pleiten in Serie), reagierte auf das jüngste 0:3 in Osnabrück mit zwei Wechseln: Carlson und Stiefler (ehemaliger Spieler des SV Sandhausen) starteten anstelle von Roßbach (Bänderriss am rechten Knöchel) und Camoglu (Bank).
SVS-Coach Trainer Uwe Koschinat tat es seinem Gegenüber gleich in Bezug auf das knappe 1:0 gegen Darmstadt, dem dritten Dreier in Serie: Taffertshofer und Türpitz durften für Förster (kurz vor Transferschluss zum VfB Stuttgart gegangen) und Engels (Bank) ran.
Aufmerksame Torhüter: Uphoff und Fraisl verhindern Einschläge
Auffällig auch, dass die Kurpfälzer mit einer Raute im Mittelfeld agierten (Türpitz als Spielmacher eingesetzt) und davor die beiden Angreifer Behrens und Gislason platzierten. Letzterer war es auch, der sich direkt mal gefährlich mit einem Distanzschuss annäherte (4.). Genauso sein Mitspieler Türpitz, der KSC-Keeper Uphoff zu einer Parade zwang (15.). Genau in dieser Phase waren die Gäste auch klar tonangebend, umstellten den Strafraum der Hausherren gekonnt und mit Nachdruck. Das 1:0 lag kurzzeitig in der Luft, fiel aber auch nicht, als Zhirovs Kopfball gerade noch von Gordon vor der Linie geklärt werden konnte (17.).
Allgemein nahmen sich beide Teams, die sich über Großteile des ersten Abschnitts auf Augenhöhe begegneten (mit insgesamt leichten Vorteilen für Sandhausen), immer wieder Ruhephasen an diesem Abend, was die Partie in ein paar minutenlangen Sequenzen zu einer überschaubaren Angelegenheit machte.
Bis zur Pause sollte es trotzdem noch Möglichkeiten geben - und zwar auf beiden Seiten: Pourié vergab für Karlsruhe (21., starke Tat von Torwächter Fraisl) genauso wie Sturmpartner Hofmann (27.), ehe auf der anderen Seite Zenga frei vor Uphoff auftauchte und an einem bärenstarken Uphoff verzweifelte (31.). Es blieb letztlich beim 0:0-Zwischenstand.
2. Bundesliga, 6. Spieltag
Stiefler schockt den besseren SVS
Nach Wiederbeginn kam der Karlsruher SC zunächst ins Schwimmen, der Druck des nur eine Autostunde entfernten Nachbarns wurde immer größer. Doch irgendwie bekamen die Hausherren alles abgewehrt - und gingen in Minute 57 selbst aus dem Nichts in Front! Und das kam so: Zunächst bekamen die Sandhäuser den Ball nicht geklärt, ehe Lorenz flankte. Innen verlängerte Hofmann kurz vor Gegenspieler Zhirov - und am langen Pfosten tauchte Stiefler auf. Der KSC-Profi scheiterte zwar zunächst an Keeper Fraisl, setzte aber nach, stolperte fast und drückte die Kugel gerade so über die Linie (57.). Kurios: Kurz vor dem Treffer waren der Torschütze und Gislason zusammengerauscht - und während der Isländer einen Turban bekam und nicht mitwirken konnte, traf der Karlsruher mit einer deutlich erkennbaren Beule am Kopf.
Fortan musste der SVS den Druck erhöhen - und fing sich beinahe das 0:2. Doch Schlussmann Fraisl entschärfte einen Pourié-Kopfball richtig stark (68.). Auf der anderen Seite stand ihm sein Gegenüber Uphoff gegen Gislason in nichts nach (70.).
SVS zu einfallslos
Die Zeit wurde in der Folge knapper und knapper, die Räume enger und enger. Denn natürlich zog sich Karlsruhe in der Schlussphase immer weiter zurück, wollte das 1:0 verteidigen. Mit Erfolg: Denn ein nimmermüder Diekmeier schob mit seinen Kollegen zwar unermüdlich an, den Weg in Richtung Tor fanden die Gäste aber nie mehr so richtig. So blieb es beim 1:0.
Karlsruhe, nach drei Niederlagen in Serie wieder erfolgreich, gastiert am Samstag (13 Uhr) beim Club. Für Sandhausen, das einen Dämpfer bekommen hat, geht es zeitgleich gegen Bochum weiter.