West

Kastrati überraschend entlassen: Trainerwechsel in Straelen

Wolze und Lachheb übernehmen vorerst

Kastratis überraschende Entlassung: Nächster Trainerwechsel in Straelen

Musste vor dem Trainingsauftakt seine Sachen packen: Bekim Kastrati

Musste vor dem Trainingsauftakt seine Sachen packen: Bekim Kastrati IMAGO/Fotostand

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Zu einem zumindest etwas ungewöhnlichen Zeitpunkt hat der SV Straelen, Schlusslicht der Regionalliga West, Trainer Bekim Kastrati freigestellt. Statt den Trainingsauftakt am Dienstag zu leiten, musste Kastrati seine Sachen packen und mit der Kündigung in der Hand wieder heimfahren. Wie schon nach dem Abschied von Sunday Oliseh, der an den ersten fünf Spieltagen der Saison auf der Straelener Trainerbank gesessen hatte und dann entlassen worden war, übernehmen auch jetzt wieder Sportdirektor Kevin Wolze und Co-Trainer Adli Lachheb interimsweise das Ruder beim akut abgestiegsbedrohten Verein.

Als etwas überraschend bezeichnete Kastrati den Zeitpunkt seiner Freistellung. Er sagte aber auch: "Ich akzeptiere das und nehme die Entscheidung sportlich hin." Schließlich, so Kastrati, habe er letztlich nicht ausreichend Punkte geliefert. Nach insgesamt 20 Liga-Spielen sind nur mickrige neun Zähler auf dem Konto - Straelen steht abgeschlagen auf dem letzten Tabellenrang.

In vielen Spielen fehlte einfach das nötige Spielglück, und wir haben sehr unglücklich verloren.

Sportdirektor und Interimstrainer Kevin Wolze

Im Klub hat man sich die Entscheidung wohl dennoch nicht leicht gemacht. "Präsident Hermann Tecklenburg und ich haben zuletzt viele ausführliche Gespräche geführt, wie es weitergeht. Letztlich haben wir uns dann doch dafür entschieden, den Trainer zu wechseln", berichtet Wolze. Und da, so führt er weiter aus, ergebe es eben Sinn, bereits mit Beginn der Vorbereitung die Reißleine zu ziehen. Jetzt werde in Ruhe nach einem geeigneten Kandidaten gesucht, der den drohenden Gang in die Oberliga mitgehen wolle.

Denn auch wenn "wir weiterhin alles dafür geben, dass wir doch noch in der Liga bleiben", wie Wolze betont, wissen die Verantwortlichen, dass die Zeichen angesichts von elf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer bei noch 14 zu bestreitenden Partien deutlich Richtung Abstieg weisen. Völlig unmöglich sei der Regionalliga-Klassenerhalt indes dann auch wieder nicht, denn "in vielen Spielen fehlte einfach das nötige Spielglück, und wir haben sehr unglücklich verloren", sagt Wolze in der Rückschau.

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Personell hat Straelen mit Denis Schütte (23) um den Jahreswechsel noch einen Innenverteidiger von Wegberg-Beeck an den Niederrhein gelotst. Weitere Transfers deuten sich laut Wolze aktuell nicht an. "Da werden wir keine verrückten Dinge machen. Wenn wir noch Spieler verpflichten, dann nur welche, die uns auch in der Oberliga helfen würden." Nun liegt der Fokus erst einmal auf den verbleibenden Partien. "Adli Lachheb und ich werden das Grundlagentraining forcieren, der taktische Feinschliff wird dann Aufgabe des neuen Trainers", erklärt Wolze, der noch einmal betont: "Klar haben wir noch Hoffnung."

Camillo Kluge

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