3. Liga (D)

"Kein Hinweis für die ganze Saison": Ziereis kommt nicht richtig zum Zug

Bayreuths Torjäger als Opfer des Systems

"Kein Hinweis für die ganze Saison": Ziereis kommt nicht richtig zum Zug

Hatte sich bestimmt mehr Spielzeit bisher erhofft: Markus Ziereis.

Hatte sich bestimmt mehr Spielzeit bisher erhofft: Markus Ziereis. IMAGO/Zink

Im Sommer 2020 wechselte Ziereis als Königstransfer nach Bayreuth. Und er machte im Grunde genau das, was man sich von ihm erhoffte: Tore schießen. Im vergangenen Jahr netzte der 29-Jährige 21 Mal ein und schoss die SpVgg in die 3. Liga.

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Doch eine Liga weiter oben läuft es für den Toptorjäger noch nicht rund. In Ingolstadt spielte er nur 14 Minuten, gegen Freiburg waren es immerhin 31. Beim 1:4 in Wiesbaden feierte er seine Startelfpremiere und wurde nach 75 Minuten ausgewechselt. Zwischendurch im Pokal gegen den HSV kam Ziereis erst in der 100. Minute rein. Und beim bisher einzigen Saisonsieg gegen Osnabrück (1:0) schmorte der Torjäger 90 Minuten auf der Bank. Immerhin im Landespokal lief es gut, er spielte in Grafenwöhr (12:0) und am Mittwoch in Eltersdorf (3:0) jeweils von Beginn an und schoss in beiden Partien insgesamt sechs Treffer.

Ziereis ist also gewissermaßen Opfer des Systems. Vorne begannen dann eben Daniel Steininger oder Alexander Nollenberger, gegen Osnabrück erhielt nun Stefan Maderer den Vorzug. "Wenn wir nur mit einem Stürmer spielen, ist es für alle Stürmer schwer, weil es eben nur einen Platz gibt. Aber ich sage trotzdem, 'Zier' hat in Wiesbaden von Anfang an gespielt, zudem weiß ich auch, dass wenn er reinkommt, er eine unglaubliche Qualität mitbringt", sagt Kleine. 

"Wenn man die Spiele sieht, hat er jetzt drei Partien gemacht, zweimal von der Bank und einmal von Beginn an. Im Pokal hat er am Mittwoch zweimal getroffen. Ich habe immer gesagt, dass er ein sehr wichtiger Spieler ist. Er hat eine unglaubliche Qualität im Sechzehner und wir sind sehr froh, ihn zu haben", so Kleine, der auf kicker-Nachfrage erklärt: "Es geht in den Spielen auch darum, wie man spielt. In Wiesbaden haben wir mit zwei Stürmern gespielt, in den anderen Spielen eher mit einem klaren Stürmer. Es hängt immer davon ab, wie wir es angehen."

Ziereis als Opfer des Systems

Die Spielweise der Bayreuther hat sich nach dem Aufstiegsjahr, als die SpVgg in den meisten Begegnungen der Favorit war, geändert. "Natürlich stehen wir erst einmal defensiv kompakt. Wir haben es die ersten Spiele auch gut gemacht mit einem Stürmer, auch wenn die Ergebnisse nicht gestimmt haben. Jetzt gegen Osnabrück haben wir auch gut gearbeitet", so der im Sommer neu gekommene Coach, der sich aber nicht auf das System festlegen will: "Wir werden zwischen den Systemen pendeln, ich würde das jetzt nicht als Hinweis auf die ganze Saison sehen."

Hat Maderer aktuell die Nase vorn?

Nimmt man die letzte Partie gegen Osnabrück, so hat Maderer aktuell die Nase knapp vorne. Aber auf einen Stürmer vorne festlegen will sich Kleine natürlich nicht. "Ich lasse das immer offen, wir spielen ja auch erst am Montag. 'Zier' hat im Pokal in Eltersdorf ein gutes Spiel gemacht, Stefan gegen Osnabrück. Wir werden die Trainingseinheiten die Woche anschauen und uns dann entscheiden."

'Zier' hat eine unglaubliche Qualität im Sechzehner und wir sind sehr froh, ihn zu haben

Thomas Kleine

Der 44-Jährige wollte sich noch nicht in die Karten schauen lassen, wer am Montagabend (19 Uhr, LIVE! bei kicker) in  Zwickau beginnt. "Ich verlange von jedem Spieler, dass er unter der Woche alles reinschmeißt, um zu spielen. Die ersten Spiele haben auch gezeigt, dass jeder die Chance hat, zu spielen. Dafür haben wir einfach einen sehr ausgeglichenen Kader", sagt Kleine abschließend. Wer spielt, ist noch offen, klar ist hingegen: Bayreuth will nach dem 1:0 gegen Osnabrück den zweiten Saisonsieg einfahren. 

Mirko Strässer

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