Bundesliga (D)

Keiner wartet länger als Heidenheims Busch

Denkwürdige Spiele gegen Wolfsburg für den Rechtsverteidiger

Keiner wartet länger als Heidenheims Busch

Das kommende Heimspiel gegen Wolfsburg ist für ihn ein besonderes: Heidenheims Marnon Busch.

Das kommende Heimspiel gegen Wolfsburg ist für ihn ein besonderes: Heidenheims Marnon Busch. IMAGO/Revierfoto

Vor zehn Jahren war es, als sich der gastgebende VfL mit 2:1 gegen Werder durchsetzte. In jener Spielzeit absolvierte das Bremer Eigengewächs Marnon Busch seine einzigen neun Bundesligaspiele für seinen Stammverein, und am 27. September 2014 erzielte der Rechtsverteidiger sein erstes und bislang auch einziges Bundesligator. Bei keinem anderen aktueller Bundesligaspieler liegt der letzte Treffer im Oberhaus so lange zurück.

Allerdings konnte Busch auch schlecht nachlegen, denn der Durchbruch in Bremen blieb ihm versagt. Nach einer weiteren Saison in Werders zweiter Mannschaft in der 3. Liga, zog es den mittlerweile 29 Jahre alten Abwehrspieler zunächst für ein Jahr zum damaligen Zweitligisten 1860 München, ehe er nach Heidenheim wechselte, wo er nunmehr seine siebte Spielzeit absolviert.

"War lange raus und brauchte meine Zeit"

Die Rückkehr in die Bundesliga hatte für Busch zum Auftakt ausgerechnet jenen Schauplatz vorgesehen, an dem er auch einst getroffen hatte: in Wolfsburg. Doch diesmal gab es für Busch nichts zu Jubeln, denn schon nach einer guten halben Stunde hatte der gebürtige Stader verletzt ausgewechselt werden müssen und seinen Stammplatz für lange Zeit an den Konkurrenten Omar Traoré verloren. "Verletzungen gehören leider dazu. Dann war Omar da und hat es sehr gut gemacht, ich war lange raus und brauchte meine Zeit, um mich wieder ran zu kämpfen", erinnert sich Busch, der erst gegen Ende der Hinserie wieder zurückkehrte, "in den letzten beiden Spielen war es eben umgekehrt. Omar hatte sich verletzt und ich musste da sein in zwei Spielen, die wir gewonnen haben."

Vor dem Hinrundenfinale in Köln hatte Trainer Frank Schmidt ein offenes Rennen ausgerufen, sich dann aber für Busch entschieden. Wenn es zum Rückrundenstart am Samstag erneut gegen Wolfsburg geht, scheint sich also der Platzhirsch wieder einen Vorteil gegenüber Neuzugang Traoré verschafft zu haben. Doch in Stein gemeißelt scheint das nicht, schließlich steht diesmal ein Heimspiel an, und Traoré gilt als der offensiv etwas stärkere Spieler. Der von Zweitliga-Aufsteiger Osnabrück geholte 25-Jährige hatte beim jüngsten Heimspiel den Unterschied gemacht und mit einer scharfen Flanke vor das Freiburger Tor ein Eigentor von Matthias Ginter zum entscheidenden 3:2 für die Gastgeber erzwungen. Allerdings war Traoré damals von der Bank, weil aus einer Verletzung gekommen. Mal sehen, wie sich das am Samstag darstellt.

Heidenheim mit starker Form

Der Aufsteiger verblüfft jedenfalls mit seiner jüngsten Heim- wie Ligabilanz: Aus den zurückliegenden vier Partien vor eigenem Publikum holte der FCH zehn von zwölf Zählern. Mittlerweile aber punktet Heidenheim auch auswärts. An den jüngsten vier Spieltagen hat die Schmidt-Truppe ebenfalls zehn von zwölf Punkten eingefahren, in diesem Zeitraum konnte da einzig Tabellenführer Leverkusen mithalten. Und als Tabellenneunter liegen die Heidenheimer mittlerweile sogar einen Punkt und zwei Plätze vor den Gästen aus Wolfsburg.

Michael Pfeifer

Die Torhymnen der 18 Bundesliga-Vereine