Holstein-Coach Markus Anfang stellte seine Startelf nach dem 5:3 in Heidenheim auf drei Positionen um: Statt Herrmann, Seydel und Lewerenz (alle Bank) beginnen Heidinger, Weilandt und Schindler.
Auch Bielefelds Trainer Jeff Saibene nahm im Vergleich zum 0:2 gegen Düsseldorf drei Umstellungen vor. Teixeira, Kerschbaumer und Staude ersetzten Dick, Schütz (beide Bank) und Sporar (nicht im Kader).
Härte dominiert die erste Hälfte
Wer nach den torreichen jüngsten Begegnungen mit Beteiligung der Störche eine Offensivspektakel erwartet hatte, sah sich im Holstein-Stadion getäuscht. Zwar hatte die Arminia bereits in der 2. Minuten Glück, dass das Unparteiischen-Gespann den in bester Position freigespielten Ducksch wegen einer vermeintlichen Abseitsposition fälschlicherweise zurückpfiff. Insgesamt aber gelang es den Ostwestfalen gut, das Offensivspiel der Kieler mit frühem Pressing schon im Ansatz empfindlich zu stören. Statt spielerischen Elementen war in der ersten Hälfte so vor allen Dingen Härte geboten. Referee Tobias Reichel zeigte nach einigen ruppigen Zweikämpfen vor der Pause insgesamt fünfmal die Gelbe Karte.
2. Bundesliga, 11. Spieltag
Torgelegenheiten blieben dagegen lange Zeit Mangelware, erst nach einer halben Stunde ergaben sich ein paar Strafraumszenen. Kerschbaumer für die Arminia (32.) sowie Ducksch auf der Gegenseite (35.) verzogen nur knapp. Eine Direktabnahme von Drexler mit dem Knie zwang Ortega zu einer Flugparade (41.) - es war die beste Chance in der ersten Hälfte. In den Schlussminuten musste auch Kronholm nach einem abgefälschten Schuss von Weihrauch eingreifen (45.). In der Nachspielzeit schlenzte Ducksch einen Freistoß aus rund 18 Metern neben das Tor (45.+3). So ging es mit dem leistungsgerechten Remis in die Halbzeit.
Anfangs Joker sticht sofort
Nach dem Seitenwechsel suchten beide Mannschaften deutlich mehr Risiko, sodass es nun zu einem Plus an Strafraumszenen kam. Nach rund einer Stunde hatte die Arminia ihre beste Phase: Börner verzog mit einem Kopfball bei einer Standardsituation nur knapp (61.). Kurz darauf hatte Voglsammer aus rund sieben Metern im Strafraum die bis dato beste Gelegenheit im Spiel, scheiterte mit seinem mittigen Schuss aber an Kronholm, den Nachschuss setzte Klos deutlich neben das Tor (62.).
Statt 1:0 für die Ostwestfalen führte kurz darauf Kiel! Nach einem Einwurf leitete der erst eine Minute zuvor eingewechselte Lewerenz zu Ducksch am Strafraumrand weiter, der sofort abzog und mit einem platzierten Schuss ins rechte Toreck traf (65.). Nur drei Minuten später schlug der Joker dann selbst zu, nachdem er gemeinsam mit Ducksch frei vor dem Tor aufgetaucht war (68.). Danach wirkte die Arminia angezählt, kam in der Schlussphase durch ein Eigentor von Czichos, von dessen Rücken der Ball an den Innenpfosten und von dort ins Tor geprallt war, noch einmal zurück. In den Schlussminuten war Kiel bei mehreren Kontern indes einem weiteren Treffer näher als die Bielefelder (Ducksch 90., Kinsombi 90.+2).
In der zweiten Runde des DFB-Pokals muss Kiel am Dienstag (20.45 Uhr) bei Bundesligist Mainz ran. Für die bereits ausgeschiedenen Bielefelder geht es am Freitag (18.30 Uhr) mit dem Heimspiel gegen Ingolstadt weiter.