Vierfach hatte Kiels Trainer Marcel Rapp nach dem 0:3 in Heidenheim rotiert. Die Hereinnahmen von Lorenz, Sander, Holtby und Arp für den gesperrten Becker, den angeschlagenen Schulz, Porath und Fridjonsson sollten mehr defensive Stabilität in einer Dreierkette bringen. Ein Unterfangen, das gegen den Tabellenführer jedoch früh als gescheitert einzuordnen war, nachdem Bader bereits in der 4. Minute eine erste Großchance ausgelassen und Müller kurz darauf die Darmstädter Führung besorgt hatte (6.).
Darmstadt früh auf Kurs
Mit dem 1:0 im Rücken dominierten die Lilien anschließend auch ohne viel Ballbesitz das Geschehen. Mit dem auffälligen Honsak an Stelle Stoljikovics in der Startelf, schaltete das Team von Torsten Lieberknecht immer wieder gefährlich um und steuerte nach dem 2:1 gegen den KSC auf den fünften Sieg in den jüngsten sechs Zweitligaspielen zu. Manu (11.) und Tietz (29.) ließen zwar vielversprechende Situationen verstreichen, bekamen aber in Person von Lorenz Mithilfe von der KSV, indem der Innenverteidiger die Kugel ins eigene Netz beförderte (22.).
Defensiv anfällig, steigerten sich die Mannen von der Ostsee im Laufe der ersten Hälfte zumindest offensiv. Sander hatte einen ersten eher harmlosen Warnschuss abgegeben (10.), ehe spät zunächst Skrzybski die beste Chance der Störche ausließ (39.), bevor Lorenz mit einem artistischen Versuch an Schuhen scheiterte (43.).
2. BUNDESLIGA - 30. SPIELTAG
Tietz zieht schnell den Stecker
Eben jener Schlussmann war es dann kurz nach dem Seitenwechsel, der die Vorentscheidung einleitete: Seinen langen Schlag verwerteten Tietz und Manu im Zusammenspiel zum 3:0, schlussendlich schob der Toptorjäger der Lilien ein und verpasste möglichen Comeback-Plänen der Störche früh einen herben Dämpfer (52.).
Auch der Partie war danach etwas der Stecker gezogen. Marcel Rapp stellte zwar nochmal auf ein 4-2-3-1 um, doch auch der hierzu durchgeführte Doppelwechsel verpuffte. Bitteres Highlight blieb somit vorerst ein unglücklicher Zusammenprall des zuvor gefoulten Bartels mit Schnellhardt, nach dem dieser mit einer Verletzung im Bereich der linken Hand ausschied (65.).
Sportlich sollte es nur noch zwei Höhepunkte geben, als Kiel nach einer Traumkombination und Bartels' Abschluss durch Schuhen das verdiente Tor verwehrt blieb (78.), ehe Fridjonsson vor Seydel rettete und haarscharf an einem zweiten Eigentor vorbeischrammte (90.+2).
Die Störche gastieren am Samstag (13 Uhr) in Düsseldorf. Darmstadt empfängt am selbigen Tag (20.30 Uhr) St. Pauli zum Top-Spiel. In diesem könnten die Lilien vielleicht schon den direkten Aufstieg machen, sofern der HSV am Freitag zuvor nicht gegen Paderborn gewinnen sollte.