Bis Ende März muss Kiel die Lizenz-Unterlagen für die Bundesliga bei der DFL einreichen, wird das nach Informationen der "Kieler Nachrichten" auch tun. Sportlich sieht es auch noch immer vielversprechend aus: Acht Spieltage vor Schluss liegen die Störche zwei Punkte vor den Verfolgern auf Relegationsrang drei. "Spieler, Trainer, Klub-Offizielle und Umfeld - jeder bei uns ist angetreten, um das Bestmögliche herauszuholen. Ja, wir wollen das Maximum. Ohne aber in irgendeiner Form jetzt den Aufstieg zu fordern", erklärte der kaufmännische Geschäftsführer Wolfgang Schwenke den "Kieler Nachrichten".
In Sachen Lizenz hat Schwenke weder bei der Bundesliga noch der 2. Liga große Bedenken: "Da haben wir uns enorm weiterentwickelt und auch unsere Rolle als Dienstleister ausgebaut." Ein Sorgenkind bleibt das Holstein-Stadion, das mit einem Fassungsvermögen von 13.400 Zuschauern schon in dieser Saison nicht einmal die Mindestgröße (15.000 Zuschauer) erreicht hat. Aktuell dürfen die Heimspiele nur mit einer Sondergenehmigung angepfiffen werden.
Gleiches gilt laut Schwenke bei einem möglichen Aufstieg, da die DFL-Forderung durch den Bau der neuen Osttribüne (übergangsweise finden dann nur 10.000 Besucher Platz) erfüllt werde. Da wären aber noch die Topspiele gegen den FC Bayern oder Borussia Dortmund, für die Holstein ein zu nennendes Ausweichstadion nutzen müsste. "Damit beschäftigen wir uns erst, wenn es spruchreif ist", so Schwenke, der aber bereits ans Hamburger Volksparkstadion denkt: "Dort ist die für die erste Liga erforderliche Torlinien-Technik schon vorhanden. Am Millerntor dagegen nicht."
Finanziell ist der Aufstieg in die Beletage des deutschen Fußballs freilich enorm lukrativ: Das Fernsehgeld soll schon im Unterhaus in der kommenden Saison auf 7,5 Millionen Euro steigen. Für die Bundesliga kalkuliert Schwenke gar mit satten 27,5 Millionen Euro aus dem TV-Pool.
KSV sorgt bei SHFV-Wahl für ein Novum
Schon jetzt kann die KSV Holstein aber stolz auf die sportliche Entwicklung sein. Am Montagabend ehrte der Schleswig-Holsteinische Fußballverband (SHFV) in Büdelsdorf die erfolgreichsten Fußballer des Landes - und die Störche waren die großen Gewinner: Markus Anfang wurde als "Trainer des Jahres" ausgezeichnet, Dominick Drexler als "Spieler des Jahres". Auf den Plätzen landeten Marvin Ducksch und Titelverteidiger Rafael Czichos. Noch nie hatte bei dieser Ehrung, die vom SHFV seit 2009 ausgerichtet wird, ein Trio aus dem gleichen Verein auf dem Treppchen gestanden. "Wer am Ende vor Marvin Ducksch und Rafael Czichos landet, muss viel richtig gemacht haben", wird Drexler auf der KSV-Website zitiert: "Beide hätten es verdient gehabt, hier als Sieger zu stehen." Ihm sei dieser Erfolg nur gelungen, weil er Teil einer tollen Mannschaft sei. "Sie hat mich als Spieler und Mensch besser gemacht hat." Und ihm zu seinem ersten Bundesliga-Aufstieg verholfen?