Bundesliga Spielbericht
Bundesliga

Laumen krönt Lauterns furiose Aufholjagd

Pirrung trifft gleich dreifach

Laumen krönt Lauterns furiose Aufholjagd

Wahnsinn mit Methode: Dreimal überwand Seppl Pirrung (li.) Sepp Maier im kurzen Eck.

Wahnsinn mit Methode: Dreimal überwand Seppl Pirrung (li.) Sepp Maier im kurzen Eck. imago sportfotodienst

Die Pfälzer, die schon unter der Woche ein 0:2 bei Tabellenführer Gladbach aufholen konnten, starteten auch gegen Bayern behäbig, luden die Münchner auf dem Betzenberg zum ungestörten Kombinieren ein. Der FCB ließ sich nicht lange bitten: Schon in der dritten Minute setzte Schwarzenbeck links im Strafraum Gersdorff ein, dem Neuzugang gelang endlich sein erster Treffer im neuen Trikot.

München war in seiner Spielfreude kaum zu bremsen, die Offensivspieler um Hoeneß tauschten ständig ihre Positionen. Auch ein wenig Glück kam dazu, als Gersdorffs Flanke abrutschte und hinten ins Tor fiel - Doppelpack nach zwölf Minuten.

Bayern holt Lautern ins Spiel

Ausgerechnet auf dem ungeliebten "Betze" spielte der Meister diesmal groß auf, einen weiteren Angriff über die linke Seite köpfte Müller ungestört ein (36.). Zuvor hatte ein Bayern-Spieler - Hoeneß mit einem verunglückten Kopfball aufs eigene Tor - auch für die beste Lauterer Chance gesorgt, Maier parierte aufmerksam. Doch die Gäste blieben ihrem Gastgeber wohlgesonnen, noch vor der Pause verkürzte "Balldieb" Pirrung nach einem Aussetzer von Roth auf 1:3.

Lautern spielte ordentlich, wurde auch durch das intensive Rochieren von Mittelstürmer Sandberg aber zu selten gefährlich. Anders der FC Bayern: Nach einem langen Lauf von Beckenbauer reagierte Müller im Strafraum am schnellsten. Der "Bomber" schnürte wie Gersdorff seinen Doppelpack und stellte nach einer knappen Stunde auf 4:1.

Zum Thema

  • Als der große FC Bayern auseinanderfiel

Wieder hatte der FCK eine schnelle Antwort parat. Fast im Gegenzug traf Toppmöller per Kopfball sehenswert zum 2:4 (58.), nach einem verpatzten Abstoß von Maier gelang Pirrung weitere drei Minuten später schon der Anschlusstreffer (61.). Plötzlich waren die Münchner von der Rolle: Nach einem Freistoß schoss Pirrung aus spitzem Winkel mit seinem dritten Tor den Ausgleich (73.), kurz darauf brannten Gersdorff die Sicherungen durch. Nach einer Beleidigung verwies ihn Schiedsrichter Bonacker des Feldes (76.).

Fortan kippte eine launische Partie endgültig in Richtung der Hausherren, die den Bayern konditionell überlegen waren. Nachdem Toppmöllers vermeintlicher Führungstreffer wegen eines Foulspiels keine Anerkennung gefunden hatte, machte Kaiserslautern es erst in den Schlussminuten dann sogar deutlich: Kapitän Diehl erzielte nach einem Spaziergang durch die Münchner Abwehr das 5:4 (84.), zwei platzierte Schüsse des fintenreichen Laumen (87., 89.) besorgten den spektakulären 7:4-Endstand.

Die größten Comebacks der Bundesliga-Geschichte