Nach dem 2:2 in Frankfurt vertraute Lauterns Coach Wolfgang Wolf auf dieselbe Anfangsformation. Bei den Bayern fiel nach dem 3:1 gegen Stuttgart Hargreaves wegen Gelb-Sperre aus. Für den Engländer nominierte Coach Felix Magath Ottl. Des Weiteren kam der zuletzt Gelb-gesperrte Ballack wieder in die Startelf. Santa Cruz rückte in die Spitze und verdrängte Makaay auf die Bank.
Auf dem ausverkauften Betzenberg gab es in den ersten 20 Minuten wenig Aufregendes zu berichten. Wie erwartet hielt Lautern den technisch überlegenen Bayern Laufbereitschaft und Kampfkraft entgegen, kämpfte um jeden Zentimeter Boden und unterband das Kombinationsspiel der freilich lässig aufspielenden Gäste zunächst erfolgreich. Die Risikobereitschaft beider Teams hielt sich in Grenzen, die Pfälzer hatten nur eine Halbchance durch einen Kopfball des aufgerückten Béda (14.). Zum ersten Mal richtig gefährlich wurde es dann auf der anderen Seite nach Zusammenspiel von Zé Roberto und Ballack, dessen Hereingabe Santa Cruz vom linken Fünfereck aus hinter das Tor schoss (20.). Die Münchner taten nur das Notwendigste, und alsbald bekamen sie für ihre lustlose Spielweise die Quittung: Im Mittelkreis eroberten die Hausherren den Ball, und Bedas Pass in die Spitze erreichte Altintop. Der Türke gewann in halblinker Position das Laufduell gegen Demichelis, drang in den Strafraum ein und schnippelte das Leder aus acht Metern über den früh abtauchenden Kahn hinweg ins Netz (26.). Das erste Heimtor der Lauterer gegen den Rekordmeister seit sechs Begegnungen! Die Führung gab der Wolf-Elf Rückenwind: Nur wenig später fast das 2:0, als Schönheims Kopfball nach einer Skela-Ecke von der Querlatte ins Feld zurückprallte (29.). Vom weiterhin nicht zielstrebig auftretenden Tabellenführer kam auch in der Folge nur sehr wenig. Meist zu wenig, um die Deckung des Drittletzten in Bedrängnis zu bringen. Lediglich Schweinsteiger, der in der Offensive als einziger Gästeakteur Torgefahr ausstrahlte, verschaffte FCK-Keeper Fromlowitz einen Arbeitsnachweis: Dreimal prüfte der Nationalspieler den jungen Schlussmann aus der Distanz, richtig gefährlich wurde es freilich nie (35., 38., 41.). Beide Teams wechselten zur Pause: Pletsch kam für Schönheim, Makaay für Santa Cruz. Die Münchner entwickelten nun zwar etwas mehr Initiative, gegen die gut stehende Defensive der Pfälzer aber fehlten die zündenden Ideen in Mittelfeld und Angriff. Lautern verlegte sich aufs Kontern, blieb dabei durch Altintop gefährlich. Der Druck der Bayern nahm dann nach einer Stunde immer mehr zu. Schweinsteiger (63.) und Makaay (67.) scheiterten an Fromlowitz, doch nach einer von Schweinsteiger von der linken Seite getretenden Ecke gelang der Magath-Elf der Ausgleich: Ballack verlängerte am vorderen Fünfereck an den langen Pfosten, wo Ottl aus kürzester Distanz den Ball ins rechte untere Eck spitzelte (68.). Der FCK war mit seinen Kräften am Ende, konnte nur noch selten für Entlastung sorgen und hatte Glück, dass Pizarro nach tollem Hackentrick des eingewechselten Scholl vom rechten Fünfereck knapp am linken Pfosten vorbeizielte (76.). In der Schlussviertelstunde tat sich dann nicht mehr viel. Beide Mannschaften schienen mit dem Ergebnis zufrieden, wussten wohl um die Spielstände in den anderen Stadien (Hertha führte 4:2 gegen Hamburg, Stuttgart 2:1 gegen Wolfsburg).
Wie schon in der letzten Spielzeit feiert der FC Bayern auf dem Betzenberg trotz dürftigem Auftritt vorzeitig die erneute Meisterschaft und damit auch das erneute Double. Nach schwacher Leistung im ersten Abschnitt steigerte sich der alte und neue deutsche Meister nach dem Wechsel und verdiente sich den Ausgleich. Lautern hat nun in Wolfsburg ein echtes Abstiegs-"Endspiel" vor der Brust.