FCK-Coach Frontzeck veränderte seine Startelf im Vergleich zum 2:1 bei Eintracht Braunschweig auf einer Position: Stammtorwart Müller kehrte nach abgesessener Gelb-Rot-Sperre wieder zurück zwischen die Pfosten.
Auf der Gegenseite tauschte Kiels Trainer Markus Anfang nach dem 1:1 im Aufsteiger-Duell gegen Jahn Regensburg zweimal Personal und brachte Drexler (nach abgesessener Gelb-Sperre) und Condé anstelle von Lewerenz und Seydel (beide auf der Ersatzbank).
Der FCK legte los wie die Feuerwehr: Weil die Kieler gedanklich noch nicht in der Pfalz angekommen waren, kam Osawe in den ersten zwei Minuten gleich zweimal über links zum Flanken. Den ersten Versuch verpasste Spalvis in der Mitte noch knapp (1.), doch kurz darauf fand Osawe mit seinem Flachpass Borrello am Elfmeterpunkt. Der Australier schob cool ein, und das Schlusslicht führte (2.).
Czichos patzt - und rettet
Kiel war zu Beginn überhaupt nicht präsent. Davon zeugte nicht nur die frühe Gelbe Karte von Herrmann (5.), sondern vor allem auch die Schläfrigkeit in der Gäste-Defensive in der 9. Minute: Spalvis profitierte von einem gravierenden Stellungsfehler von Czichos und lief auf Kronholm zu. Von dessen Bein abgefälscht, verlangsamte sich die Kugel etwas und trudelte in Richtung Torlinie - doch Czichos bügelte seinen Fehler aus und kratzte den Ball noch von der Linie.
Von Kiel war bis dahin nicht allzu viel gekommen, umso überraschender gab es plötzlich Elfmeter für die Gäste, Guwara hatte Drexler zu Fall gebracht. Ducksch trat viel zu lässig an und schob den Ball flach in die Mitte. Müller war zwar in die linke Ecke unterwegs, brachte jedoch ein Bein an den Schuss und hielt so seinen Kasten sauber (13.). In der Folge wurden die Störche wacher und besser, Schindler traf aus 23 Metern nur den rechten Außenpfosten (28.). Wenige Minuten später verfing sich Schindlers nächster Versuch nach einer Ecke in einer Spielertraube, Czichos kam an den Ball. Der Kapitän beförderte das Leder nicht ganz absichtlich zu Kinsombi, der nur noch den Fuß hinhalten musste - 1:1 (32.).
Moritz macht es besser als Ducksch
Eine packende und unterhaltsame erste Hälfte neigte sich dem Ende zu, als Osawe über die linke Seite den Turbo anschmiss und von Schmidt im Strafraum leicht am Schienbein getroffen wurde: Schiedsrichter Guido Winkmann zeigte zum zweiten Mal an diesem Abend auf den Punkt. Moritz schnappte sich das Leder und verwandelte souverän zum 2:1 (45.). Dann war Pause.
2. Bundesliga, 22. Spieltag
Auch im zweiten Durchgang überzeugten die Lauterer mit frischer Spielweise und Lust auf Offensive. Der zweifache Torvorbereiter Osawe wurde bei seinem ersten Versuch nach der Pause noch geblockt (48.), sollte kurz darauf aber jubeln: Mwene hatte mustergültig in den Raum zwischen Kronholm und Abwehrkette gepasst, und Osawe netzte im Nachschuss ein - 3:1 (51.).
Der FCK spielte sich nun fast in einen Rausch. Osawe hatte richtig Laune an diesem Spiel gefunden, schoss in der 57. Minute aus 15 Metern aber knapp links vorbei. Fünf Minuten später durfte sich Linksverteidiger Guwara versuchen, traf aber nur das Außennetz.
Blasse Störche gehen leer aus
Von Kiel kam erstaunlich wenig. Die Störche suchten nach der Leichtigkeit im Spiel nach vorne, bissen sich an den heute wacheren und griffigeren Pfälzern allerdings die Zähne aus. Kaiserslautern hingegen machte einfach weiter mit dem Spiel nach vorne. Spalvis köpfte etwas zu hoch (70.), und Lewerenz' Schuss aus 25 Metern war zu harmlos (75.). Kurz darauf war es vollbracht: Winkmann erklärte die Partie für beendet, und die Hoffnung der Roten Teufel auf den Klassenerhalt war endgültig zurück.
Der FCK empfängt am Freitag (18.30 Uhr) im nächsten "Endspiel" den SV Sandhausen. Holstein hat tags darauf (13 Uhr) Erzgebirge Aue zu Gast.