Kniefall: Mit vollem Einsatz zwingt Pecka (li.) Mitreski in die Knie. dpa
Kölns Trainer Christoph Daum nahm nach dem 2:0-Erfolg beim FC St. Pauli folgende personelle Veränderungen vor. Nickenig debütierte als linker Verteidiger. Zudem durfte Broich von Beginn an ran. Dafür rutschten Ümit Özat (Bündelriss in der Bauchmuskulatur) und Matip aus der Startelf.
Auf der anderen Seite war auch Alemannen-Coach Guido Buchwald gezwungen, sein Team umzustellen. Der beim 2:2-Remis gegen Jena noch in der Anfangself stehende Polenz konnte wegen eines Muskelfaserrisses in der Wade nicht mitmachen. Für ihn rückte Lagerblom in die Mannschaft. Zudem spielte der wiedergenesene und etatmäßige Linksverteidiger Leiwakabessy für Weigelt, Casper ersetzte Stehle.
Entgegen den typischen Erwartungen an ein Derby, begann dieses Nachbarschaftsduell eher ruhig und verhalten. Nach kurzer Zeit nahmen die "Geißböcke" dann das Heft in die Hand. Die Domstädter spielten viel über die Flügel, konnten aber nichts gegen die gut stehenden Aachener ausrichten. Lediglich ein Fernschuss von Helmes sorgte für Aufregung (6.), war letzten Endes aber nicht präzise genug.
Der 2. Spieltag
Die wenigen Gegenangriffe, die sich für die abwartend agierenden Aachener ergaben, wurden nicht konsequent zu Ende gespielt. Zudem leisteten sich die Buchwald-Schützlinge immer wieder Fehlpässe im Aufbauspiel. FC-Keeper Mondragon war lange Zeit nicht geprüft.
Nach 23 Minuten musste der kolumbianische Keeper dann aber überraschend doch hinter sich greifen. Nach einem Konter legte Nemeth auf Reghecampf zurück, der mit einem klasse Pass in die Gasse Ebbers frei spielte. Der Ex-Kölner nutzte gleich die erste klare Gelegenheit des Spiels und schob das Leder aus elf Metern zentraler Position mit links ins linke, untere Eck.
Versagt: Die Kölner Offenisve um Vucicevic strahlte im Westderby kaum Gefahr aus. dpa
Im weiteren Spielverlauf machten die Domstädter weiter Druck, sie hatten mehr Spielanteile, fanden aber kein geeignetes Mittel, gefährlich vor dem Tor der Alemannia aufzutauchen. Zudem hatten sie es ihrem Keeper zu verdanken, dass der Rückstand nicht noch höher wurde. Mondragon rettete mit einem klasse Reflex gegen Lehmann (39.).
Vier Minuten vor der Pause verschaffte sich Vucicevic nach einer Soloaktion eine gute Schussposition, aber sein 18-Meter-Schuss flog ganz knapp über das rechte Toreck.
Nach der Pause stellte FC-Coach Christoph Daum sein System um. Die Kölner spielten von da an in einer 4-4-2-Formation. Zudem kam der offensivere Ehret für Mitreski ins Spiel. Bei den Alemannen hingegen musste Kapitän Reghecampf die Segel streichen. Der Rumäne konnte wegen muskulärer Probleme nicht weiter machen.
Drei Minuten nach Wiederanpfiff wurde es gleich aufregend. Chihi nutzte einen Fehler von Nicht aus und erzielte aus fünf Metern einen Treffer, doch Schiedsrichter Florian Meyer gab das Tor wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht. Es war eine knappe, aber falsche Entscheidung. Novakovic war - dicht neben Chihi - im Abseits gestanden, der Torschütze allerdings nicht.
Im weiteren Verlauf blieben die Kölner spielbestimmend - gleichzeitig aber auch harmlos. Auch die Hereinnahme vom offensiven Gambino, der für den rechten Verteidiger Schöneberg kam, brachte nichts ein. Die "Geißböcke" rannten sich ein ums andere Mal im dicht gestaffelten Abwehrverbund der Alemannen fest.
Erst in der 76. Minute ergab sich für die Daum-Elf eine gute Chance. Nach einer Ecke köpfte Scherz aus sieben Metern aufs Tor, scheiterte aber an Aachens Keeper Nicht.
In der Schlussphase blieb der FC viel zu harmlos und vor allem zu unpräzise, daher mussten sich die "Geißböcke" am Ende mit 0:1 geschlagen geben.
In vier Tagen, am kommenden Freitag, gastiert der 1. FC Köln in Jena, und Aachen empfängt am Sonntag die Kickers aus Offenbach.