FC-Trainer Neururer beorderte Cichon für den verletzten Schmidt in die Innenverteidigung, Thiam rückte auf die rechte Außenbahn (für Cichon). Miletic hütete erstmals das Bielefelder Gehäuse (für Stein), Silooy spielte Manndecker (für Meißner).
Middendorp zog Köln mit geschickten taktischen Maßnahmen den spielerischen Nerv: Maas neutralisierte Oliseh im Mittelfeld, Reeb bemühte sich gekonnt um Munteanu, Breitkreutz übernahm den aufrückenden Hauptmann, Silooy und Schäfer wichen Polster und Vladoiu nicht von der Seite. So kontrollierten die Ostwestfalen alle wichtigen kreativen Schaltstationen - und gewannen zudem durch haarsträubende, individuelle Fehler der Kölner an Selbstbewußtsein. Thiam ermöglichte mit einem Patzer auf der rechten Außenbahn die frühe Führung; wenig später fälschte Kostner das Leder unhaltbar zum 2:0 ab. Der völlig überforderte Cichon bescherte den Gästen mit katastrophalen Stellungsfehlern immer wieder dicke Möglichkeiten - Bielefeld hätte zur Pause noch höher in Front gehen können.
Neururer reagierte bereits nach 21 Minuten, nahm den verunsicherten Thiam aus dem Spiel, beorderte Hauptmann auf die rechte Bahn und brachte mit Gaißmayer einen dritten Stürmer. Vergebens. Auch Middendorp reagierte, zog Maas mehr in die Defensive und fing somit die (wenigen) Kölner Vorstöße ab. Lediglich zehn gute Minuten nach Beginn der zweiten Hälfte ließen erstmals Kölner Hoffnung keimen - bis Kuntz mit seinem zweiten Treffer die Kräfteverhältnisse wieder geraderückte. Torwart Kraft machte dabei eine unglückliche Figur. Arminia diktierte weiter das Geschehen, Breitkreutz verteilte von der halblinken Mittelfeldposition umsichtig die Bälle, die Außen Maul und Bode machten das Spiel breit, vorne wühlte der fleißige Kuntz. Hätten die Ostwestfalen in dieser Phase energischer nachgesetzt, das Kölner Debakel wäre noch höher ausgefallen.
Spieler des Spiels
Spielnote
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Müngersdorfer Stadion |
| Zuschauer | 21.000 |
Augenscheinlich bemühten sich die Kölner, das Ergebnis zu halten - Kostner verharrte auch beim Stand von 1:4 stur auf seiner Liberoposition, stand zehn Meter hinter der Innenverteidigung; der eingetauschte Zdebel (für Munteanu) vermochte ebenfalls keine Akzente zu setzen, Bälle in die Spitze blieben Mangelware. Allein Andersen bemühte sich bisweilen auf der linken Seite - allerdings fehlte ihm ein spielerisches Pendant, denn sowohl Munteanu als auch Zdebel wirkten wie Fremdkörper im Offensivspiel. Bezeichnend, daß sich die Kölner nur ganze vier Möglichkeiten erarbeiteten.
Es berichten Frank Lußem und Robin Halle