Vor 2100 Zuschauern war der 1. FC Köln in der ersten Hälfte das aktivere Team mit der Mehrzahl an Chancen. Ein Tor gelang den jungen Geißböcken aber nicht. Entweder hatten die Offensivkräfte ihr Visier nicht richtig justiert, oder der glänzend aufgelegte BSC-Keeper Goller war auf dem Posten. Besonders FC-Angreifer Diehl verzweifelte an den Paraden von Herthas Schlussmann. Und letztendlich musste Köln über das torlose Remis zur Pause sogar noch froh sein. Denn Hertha bot sich in der 22. Minute die größte Chance zur Führung, doch Gündüz setzte einen Foul-Elfmeter an den rechten Pfosten.
Forsch ging es auch nach dem Seitenwechsel weiter, Hertha bot nun besser Paroli. Doch erneut musste Goller mehrfach parieren, in der 59. Minute war er dann aber machtlos: Nach einem langen Ball in die Spitze entwischte der flinke Diehl seinem Gegenspieler, dieses Mal behielt der Kölner Angreifer die Nerven und traf zum 1:0 ins rechte untere Toreck.
Doch die Antwort der Berliner sollte nicht lange auf sich warten lassen. In der 65. Minute kam FC-Keeper Blazic zwar vor dem heranstürmenden Herthaner Eitschberger an den Ball, doch der Abpraller landete genau vor den Füßen von Ajvazi. Der eingewechselte Offensivspieler hatte aus kurzer Distanz keine Mühe, auf 1:1 zu stellen. Fortan folgte bei weiter hohem Tempo ein Schlagabtausch mit offenem Visier und Chancen zum Sieg auf beiden Seiten - doch ein weiteres Tor fiel nicht mehr.
So ging es in die Verlängerung. Und in dieser war den jungen Akteuren dann die Belastung deutlich anzumerken. Das Tempo und die Offensivlust ließen nach, Möglichkeiten waren nun Mangelware und wenn, entsprangen sie eher dem Zufall. Doch auch nach 120 Minuten hieß es 1:1. so dass es in das Elfmeterschießen ging.
Kuriosum im Elfmeterschießen: Simnicas Treffer zählt nicht, Blazic wird zum Helden
Und dieses setzte dem packenden Pokalfight die Krone auf. Zunächst trafen alle zehn auserwählten Schützen souverän. Als schließlich Hertha dann den ersten Versuch liegengelassen hatte, bot sich Köln durch Simnica die Chance, das Spiel zu entscheiden. Simnica verwandelte auch, das Stadion glich einem Tollhaus, alle herzten den - scheinbar - entscheidenden Schützen. Doch plötzlich meldete sich der Schiedsrichter, der den Treffer nicht anerkannte, weil der Kölner auch mit dem Standbein den Ball berührt haben soll. Wegen Doppelberührung wurde das Tor zurückgenommen. So war es dann letztendlich Keeper Blazic, der zum Helden wurde. Zunächst parierte er den Versuch seines Gegenübers Goller, anschließend verwandelte er selbst sicher - und Köln durfte zum zweiten und dieses Mal auch endgültig jubeln.